Der BVB befreit sich von Altlasten! Youssoufa Moukoko ist bereits weg (FC Kopenhagen), das zweite Sorgenkind soll folgen. Borussia Dortmund arbeitet aktuell mit Hochdruck an einem Transfer von Sébastien Haller.
Der vergessene BVB-Star
Doch das dürfte eine Mammutaufgabe für die Bosse werden. Und eine Träne werden sie vermutlich auch verdrücken müssen. Denn seine Geschichte bei Schwarz-Gelb geht unter die Haut.
Krebserkrankung wirft BVB-Star Haller zurück
Die Zeit Hallers beim BVB ist alles andere als eine sportliche Erfolgsgeschichte. Und doch ist sie hochemotional. Der Stürmer wechselte 2022 von Ajax Amsterdam zu den Dortmundern – für eine stolze, aber damals nachvollziehbare Summe in Höhe von rund 30 Millionen Euro.
Kurze Zeit später erkrankte der Angreifer an Hodenkrebs und fiel lange Zeit aus. Doch der 31-Jährige kämpfte sich zurück, besiegte die Krankheit und schoss den BVB mit fünf Treffern an den letzten vier Spieltagen fast zur Meisterschaft (2023) – ein mickriges Tor fehlte.
„Der verpasste Titel bereitet mir mehr Schmerzen, als es die Krebsdiagnose damals getan hat“, trauerte Haller später der verpassten Chance nach.
Haller schreibt Fußballmärchen: „Der gefeierte Held“
Doch von seiner Topform war er weiterhin weit entfernt. Deshalb verpflichteten die Bosse Niclas Füllkrug, der Haller völlig in Vergessenheit geraten ließ.
Selbst seine beiden Leihen nach Leganés und zuletzt nach Utrecht verhalfen ihm nicht zurück zu alter Topform.
Einzige Ausnahme: Im Winter führte er – angeschlagen wohlgemerkt – die Elfenbeinküste zum Triumph beim Afrika Cup. Ein Fußballmärchen, für das er bei seiner Rückkehr nach Dortmund emotional gefeiert wurde.
„Jetzt ist er der gefeierte Held“, brachte es Ex-BVB-Trainer Edin Terzic damals auf den Punkt.
Haller müsste auf viel Gehalt verzichten
Haller ist sehr beliebt im Team und im Klub: Umgänglich, lustig, professionell, ein absoluter Teamplayer. Doch seine Zeit beim BVB scheint vorbei zu sein.
Intensiv arbeiten die BVB-Bosse an seinem Abgang. Vor allem wegen seines horrenden Gehalts (rund zehn Millionen Euro pro Jahr) wollen die Dortmunder ihn unbedingt von der Gehaltsliste streichen.
Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2026. Doch es wird nicht leicht werden, sich von dieser Altlast zu befreien. Denn kein anderer Verein dürfte Haller annähernd so viel Gehalt bieten.
Und sportlich ist er eben auch nicht mehr der Haller von vor einigen Jahren. Der Ivorer müsste also auf viel Geld verzichten. Ob er das auf der Zielgeraden seiner Karriere in Kauf nehmen wird? Unwahrscheinlich.
Utrecht zeigt Interesse - Wechsel aber unwahrscheinlich
Der BVB plant zwar kaum mehr damit, noch eine große Ablösesumme für ihn zu kassieren. Doch das ist auch gar nicht mehr entscheidend.
Es geht nur noch darum, seine Gehaltskosten einzusparen. Der FC Utrecht würde ihn zwar gerne weiter beschäftigen, doch eine Einigung ist so gut wie ausgeschlossen. Die Vorstellungen der beiden Seiten liegen zu weit auseinander.
Es gebe noch keine Neuigkeiten, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl zur Situation um Haller im Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Wir sind auch in Gesprächen und versuchen, eine gute Lösung für alle zu erreichen.“
Am Ende dürfte es so oder so ein deftiges Minusgeschäft für die Dortmunder werden. Der BVB kämpft um jeden Euro und versucht mit aller Macht, Haller anderen Vereinen schmackhaft zu machen und umgekehrt.
Eine passende Lösung zu finden, ist die wohl schwierigste Aufgabe für die BVB-Bosse in diesem Sommer. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)