Im Anschluss an das Finale der Conference League spendete Jadon Sancho Antony Trost - und der X-Account Troll Football konnte sich eine kleine Spitze nicht verkneifen.
Klare Signale bei Sancho
„Antony und Sancho brachen in Tränen aus, nachdem ihnen klar wurde, dass sie jetzt zu Manchester United zurück müssen“, schrieb der Satire-Account.
Natürlich ging es in erster Linie um die Emotionen nach dem Endspiel. Während Sancho nach seiner Einwechslung das vorentscheidende dritte Tor zum 4:1-Triumph des FC Chelsea beisteuerte, trauerte Antony um den verpassten Titel mit seinem Leihklub Real Betis.
Während sich Antony am Samstag via Instagram mit einer emotionalen Botschaft aus Sevilla verabschiedete, gibt es mit Blick auf die Zukunft der beiden Offensivstars weiterhin das eine oder andere Fragezeichen. Vor allem: Wie geht es mit Sancho weiter?
Sancho hat wohl keine Zukunft in Manchester
Fakt ist: Sein Vertrag bei ManUnited läuft noch bis 2026. Die Red Devils zahlten 2021 immerhin stolze 85 Millionen Euro für den englischen Dribbelkünstler - doch den Erwartungen beim insgesamt kriselnden englischen Rekordmeister wurde Sancho nie wirklich gerecht.
Die Geduld scheint aufgebraucht. Wie englische Medien übereinstimmend berichten, soll United bereit sein, Sancho in diesem Sommer abzugeben.
Das Leihgeschäft mit den Blues beinhaltet demnach eine Kaufpflicht in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Bedingung dafür war, dass Chelsea in der Premier League besser als Platz 15 abschneidet - Enzo Marescas Team wurde Vierter.
Chelsea will Sancho - Gehalt als Knackpunkt?
Chelsea könnte sich den Meldungen zufolge gegen eine Strafgebühr von sechs Millionen Euro aus dieser Kaufpflicht herauskaufen. Aber offenbar sind die Blues gewillt, Sancho fest zu verpflichten. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Knackpunkt ist allerdings sein Gehalt. In Manchester soll Sancho über 18 Millionen Euro jährlich verdienen. Zahlen, die Chelsea nicht bieten kann.
Zumal die Londoner eine andere Vertragsstrategie fahren. Dort haben die Spieler in der Regel besonders langfristige, dafür verstärkt leistungsbezogene Verträge mit geringerem Grundgehalt. Cole Palmers aktuelles Arbeitspapier läuft beispielsweise bis 2033.
Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano laufen bereits Gespräche zwischen Chelsea und Sanchos Beratern, um sich bei den Gehaltsvorstellungen anzunähern.
Chelsea-Coach macht sich für Sancho stark
Trainer Enzo Maresca machte nach dem Finale ebenfalls keinen Hehl daraus, dass er den 25-Jährigen gerne weiter in seiner Mannschaft hätte.
„Von nun an werden wir uns mit dem Verein zusammensetzen und entscheiden, was im nächsten Jahr passiert“, sagte Maresca bei TNT Sport.
„Dass wir Vierter geworden sind, liegt auch an Jadon, und dass wir heute Abend gewonnen haben, liegt auch an Jadon“, fügte der Chelsea-Coach hinzu.
Die Worte überraschen durchaus etwas. Denn ein uneingeschränkter Leistungsträger war Sancho in seiner Zeit an der Stamford Bridge nicht unbedingt.
„Höhen und Tiefen“ bei Sancho
Zwar legte er mit vier Torbeteiligungen in seinen ersten drei Premier-League-Spielen einen verheißungsvollen Start hin, doch danach schwankten seine Leistungen mitunter. Insgesamt kam er auf drei Tore und fünf Assists in der abgelaufenen Saison.
In der Conference League sammelte er im Endspiel mit seinem sehenswerten Schlenzer in der Schlussphase aber nochmals Pluspunkte.
„Es ist normal, dass es während einer Saison Höhen und Tiefen gibt. Das ist ein Teil des Spiels“, sagte Maresca.
Die fehlende Konstanz ist ein stetiger Begleiter Sanchos, auch seine gefeierte Leih-Rückkehr zu seiner alten Liebe Dortmund in der Rückrunde 2024 war auf dem Rasen von Licht und Schatten geprägt.
„Er hat in Dortmund bewiesen, dass er es kann“
„Er ist ein Spieler, von dem jeder weiß, dass er unglaubliche Fähigkeiten hat - es geht nur darum, diese abzurufen“, sagte der frühere Chelsea-Torhüter Mark Schwarzer bei der BBC.
„Er hat in Dortmund bewiesen, dass er das kann, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Bei United hat es nicht geklappt, und bei Chelsea war es ein bisschen Glückssache“, ergänzte Schwarzer.
Zuletzt gab es auch das eine oder andere wilde Gerücht zu Sancho. So brachte The Independent den Engländer mit Bayer Leverkusen in Verbindung.
Das verwundert insofern, als sich Sancho einst mit dem neuen Bayer-Coach Erik ten Hag bei Manchester United überwarf.
„Was mit Jadon Sancho passiert, wird die Zeit zeigen, aber ich glaube immer noch, dass er ein wirklich guter Spieler ist“, sagte Schwarzer noch. „Er muss nur seinen Platz finden.“ Vielleicht ja beim FC Chelsea.