Jetzt ist der Transfer offiziell! Luis Díaz wechselt zu den Bayern, die damit die klaffende Lücke auf der linken Offensivseite schließen. Die Münchner haben jetzt einen trickreichen, dribbelstarken und belastbaren Spieler in ihren Reihen – aus sportlicher Sicht kann man ihnen dazu nur gratulieren.
FC Bayern: Dem Díaz-Deal fehlt die Vision - SPORT1-Kommentar
Díaz: Diesem Deal fehlt die Vision
Doch die Tatsache, dass man für einen 28-Jährigen bis zu 75 Millionen Euro nach Liverpool überweist, lässt den Deal doch fragwürdig erscheinen.
Bei allem Respekt vor Díaz: Mit Blick auf sein Alter ist es eher unwahrscheinlich, dass der Kolumbianer eine Ära beim FC Bayern prägen wird. Genau einen solchen Spieler hätte der Klub aber nötig.
Kein Bayern-Plan erkennbar
Und ein echtes Statement der Bayern, das in den europäischen Markt hinausstrahlt, ist die Verpflichtung ebenfalls nicht. Denn eigentlich hatten die Münchner ja Größeres im Sinn: Florian Wirtz oder Nico Williams – das wären Top-Transfers gewesen, die eine gewisse Vision hätten erkennen lassen.
Mit Díaz entschied man sich (gezwungenermaßen) für einen Star, der vermutlich schnell helfen kann, aber keine klare Transfer-Linie erkennen lässt.
Mancher Beobachter spricht bereits von einer „Verzweiflungstat“ der Bayern – das ist wahrlich zu hoch gegriffen und wird Díaz nicht gerecht. Der 28-Jährige hat eine faire Chance verdient.
Bayern kriegt gerade so die Kurve
Doch sieht man sich an, welches Top-Personal der Rekordmeister eigentlich im Visier hatte, muss man feststellen, dass sie mit diesem Transfer gerade noch die Kurve gekriegt haben. Ein Zeichen der Stärke sieht jedenfalls anders aus.
Zudem muss man sich an der Säbener Straße mittlerweile einer unbequemen Wahrheit stellen: Auch als Deutschlands Top-Verein kann man den aktuell völlig überhitzten Transfermarkt nicht mehr mit Leichtigkeit bespielen – auch weil die Finanzkraft anderer Spitzenvereine in Europa aus bekannten Gründen größer ist.
Auf Sportvorstand Max Eberl und die anderen Bosse wartet also trotz des Díaz-Deals noch viel Arbeit.