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Zückt der FC Bayern bei Díaz zu Recht das Scheckbuch?

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Zückt Bayern zu Recht das Scheckbuch?

Luis Díaz gilt als Wunschkandidat des FC Bayern. Viele Fans sind skeptisch, ob der Kolumbianer die womöglich exorbitante Ablöse wert ist. SPORT1 blickt genauer auf die Leistungsdaten des Kolumbianers.
Der FC Bayern hat wohl intern eine Schmerzgrenze für Luis Díaz vom FC Liverpool festgelegt.
Luis Díaz gilt als Wunschkandidat des FC Bayern. Viele Fans sind skeptisch, ob der Kolumbianer die womöglich exorbitante Ablöse wert ist. SPORT1 blickt genauer auf die Leistungsdaten des Kolumbianers.

Nach anderthalb Monaten legte auch Jürgen Klopp die Zurückhaltung ab. „Er ist ein unglaublicher Spieler. Seine Freude und Liebe für den Fußball kann jeder sehen. Im Training kann er gar nicht aufhören zu lächeln. Einen Spieler wie ihn habe ich noch nie trainiert“, sagte der deutsche Star-Coach im März 2022. Wen er damals meinte?

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Natürlich Luis Díaz, der die Reds wenige Wochen zuvor verstärkt hatte und schnell zum Publikumsliebling aufstieg.

Auf den ersten Blick verwundert es also, dass bei den Fans des FC Bayern drei Jahre später eine recht kritische Stimmung herrscht, was den möglichen Transfer des 28 Jahre alten Kolumbianers nach München angeht.

Das Alter, die womöglich exorbitante Ablösesumme (Liverpool soll über 100 Millionen Euro verlangen), Sorgen, ob Díaz ins Münchener Umfeld passt, bestimmen das Bild. Warum Bayern trotzdem bereit ist, für Díaz das Scheckbuch zu zücken? SPORT1 schaut mithilfe des Datendienstleisters Opta auf die Leistungsdaten, die ihn so interessant für den Rekordmeister machen.

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Díaz-Hattrick gegen Leverkusen

Seit seinem Wechsel vom FC Porto erzielte der variable Offensiv-Akteur 41 Tore für die Reds, legte 23 Treffer auf.

Besonders in Erinnerung geblieben ist sein lupenreiner Hattrick gegen Bayer Leverkusen im vergangenen November, als er die Werkself fast im Alleingang abschoss (4:0) – scheinbar ohne Mühe, wirkt sein Spiel doch häufig so, als würde er über ein Seil tänzeln: fast schwebend, ein elegantes, aber kraftvolles Leichtgewicht zwischen all den wuchtigen Verteidigern.

Beim Blick auf die Zahlen wird eines schnell deutlich: Díaz ist ein Spieler, der den sofortigen Weg in den Strafraum sucht, um dort zum Abschluss zu kommen. Sein Zuhause: die linke Außenbahn.

Alle Tore der vergangenen Saison (17) erzielte er innerhalb des Strafraums, vier davon sogar innerhalb des Fünfers. Das betrifft auch seine Assists: vier von fünf Treffern legte er im gegnerischen Strafraum auf.

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Díaz-Bestwert bei Liverpool

Insgesamt kam Díaz bei Liverpool auf die zweitmeisten Strafraumaktionen (246) und Torschüsse (89) nach Mohamed Salah (481/168).

Worin der Rechtsfuß die Spitze hält, ist die Gesamtanzahl der Zweikämpfe bei den Reds (487) - niemand erreichte in der zurückliegenden Spielzeit einen derartigen Wert.

Auch im Vergleich zum abgewanderten Sané (11,1 Zweikämpfe pro 90 Minuten) sowie Kingsley Coman (12,1) und Serge Gnabry (7,5), die auf der linken Seite in Konkurrenz zu Díaz stehen würden, war der Südamerikaner in der vergangenen Saison klar vorn (13,1).

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Hinzu kommt, dass Díaz im Dribbling deutlich mehr herausholt (51 Prozent erfolgreiche Dribblings in 90 Minuten) als Sané (36,4 Prozent), Coman (47,3) und Gnabry (47,5). Besonders Sané läuft sich im Vergleich zu häufig fest.

Worin Díaz abfällt

Trotz seines laufintensiven Spiels ist Díaz ein Dauerbrenner, stand insgesamt 3.336 Minuten auf dem Feld. Sané (2.375), Coman (1.838) und Gnabry (1.967) reihen sich deutlich dahinter ein – auch wenn in England mehr Spiele zu absolvieren sind.

Worin Díaz indes abfällt, ist sein durchschnittlicher Flanken-Wert innerhalb von 90 Minuten (1,1). Coman hat in diesem Punkt den Top-Wert (3,2) vor Sané (2,7) und Gnabry (2,0).

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Die Diskrepanz hängt vor allem mit der Rolle von Bayern-Stürmer Harry Kane zusammen, der im Zentrum gefüttert werden will. Liverpool spielt hingegen häufig ohne klare Nummer neun, die Tore entstehen nicht selten über Dribblings von Díaz, Salah oder Cody Gakpo über die Außenbahnen.

Offen ist, wie leicht es Díaz fallen würde, sein Spiel umzustellen bzw. auf Kane auszurichten. Der Flügelspieler kann auch im Zentrum zum Einsatz kommen, wäre dort auch ein möglicher Ersatz für den verletzten Jamal Musiala oder einen erschöpften Kane.

Díaz weist hohe Effektivität auf

Sicher ist: Díaz bringt mehr Vielfalt mit als der ebenfalls gehandelte Real-Star Rodrygo, der weniger wuchtig und zweikampfstark ist und damit weniger für das Zentrum infrage kommt.

Für Díaz spricht außerdem die hohe Effektivität, kommt er bei durchschnittlich 2,4 Torschüssen pro 90 Minuten doch auf 17 Tore.

Zum Vergleich: Sané (13 Tore bei 3,8 Torschüssen pro 90 Minuten), Coman (sieben Tore bei 3,3 Torschüssen) und Gnabry (sieben Tore bei 3,2 Torschüssen) brauchen deutlich mehr Versuche, um zum Erfolg zu kommen.

Fazit: Díaz ist mit seiner offensiven Wucht und seiner Zweikampfstärke mehr als nur ein Flügelspieler - und damit vielleicht genau richtig für die Bayern.