Stuttgarts Vorstand Sport, Fabian Wohlgemuth, hat in der Causa Nick Woltemade nachgelegt und den Transferpoker nachdrücklich für beendet erklärt.
"Wir haben unsere Entscheidung Nick Woltemade mitgeteilt"
„Entscheidung Woltemade mitgeteilt“
„Wir haben unsere Entscheidung Nick Woltemade mitgeteilt. Wir haben mit allen Beteiligten ganz transparent gesprochen. Alle wissen Bescheid, dass das Thema für diesen Sommer vom Tisch ist“, erklärte Wohlgemuth nach dem verlorenen Supercup gegen den FC Bayern (1:2).
„Er hat es ja offensichtlich so aufgenommen, dass er es gegen Bayern ganz ordentlich gemacht hat“, sagte Wohlgemuth weiter: „Wir freuen uns auf einen motivierten Nick Woltemade für die Saison.“
„Die Entscheidung ist getroffen“
Dass Woltemade beim 1:2 (0:1) gegen Bayern eine Großchance vergab, wollte Wohlgemuth nicht überbewerten: „Ich bitte darum, keine Zusammenhänge zu konstruieren, die es gar nicht gibt.“
Auf die Frage, ob er noch eine Reaktion von Woltemades Berater Danny Bachmann erwarte, entgegnete Wohlgemuth knapp: „Die Entscheidung ist getroffen!” Bachmann hatte zuletzt öffentlich Kritik am VfB geübt, weil die Stuttgarter Woltemade nicht nach München ziehen lassen.
Schon vor dem Spiel hatten die VfB-Verantwortlichen Klartext gesprochen. „Nick Woltemade ist unser Spieler. Er wird nächstes Jahr für uns Fußball spielen. Die Akte ist geschlossen. Das Thema ist zu 100 Prozent erledigt“, machte Vorstandschef Alexander Wehrle bei Sky deutlich.
Wohlgemuth schlug in die gleiche Kerbe. „Das Transfergeschehen um Nick Woltemade beschäftigt uns seit sechs Monaten. Daher darf das Thema nun mal endlich beendet sein“, schilderte Wohlgemuth bei Sat1 und ergänzte: „Wir haben uns intensiv mit den Interessen des Spielers, seines Beraters und des FC Bayern auseinandergesetzt. Wir haben keine Forderungen mehr, die Faktenlage ist eindeutig. Das Thema ist vom Tisch. Nick Woltemade wird über den Sommer hinaus bei uns Fußball spielen.“
Hat Bayern Woltemade noch nicht abgehakt?
VfB-Coach Sebastian Hoeneß blieb derweil gelassen. „Es wurde so viel geredet, ich habe auf der PK etwas dazu gesagt. Ich muss da nichts hinzufügen. Ich kann nur sagen, dass Nick, mit dem ich gerade noch gesprochen habe, gut drauf ist. Er geht sehr gut mit der Situation um, die Mannschaft sowieso. Deswegen bin ich da sehr positiv“, gab Hoeneß, der Woltemade im Supercup in die Startelf berief, bei Sky zu Protokoll.
Christoph Freund, Sportdirektor des FC Bayern, hatte durchblicken lassen, dass die Münchner bei einer möglichen Verpflichtung auf Zeit spielen werden. „Wir haben es in den vergangenen Tagen immer wieder gesagt: Es wurde viel spekuliert. Das Transferfenster schließt am 31. August oder am 1. September – das ist die von der FIFA gesetzte Deadline”, sagte Freund vor dem Supercup.
Bis zu dieser Deadline „können Transfers getätigt werden, ansonsten gibt es keinen neuen Stand“, fügte Freund hinzu. Wehrle hatte dem Rekordmeister im Poker um Woltemade ein Ultimatum gesetzt und deutlich gemacht, dass bis zum Anpfiff des Supercups Klarheit herrschen sollte.
Freund bezeichnete die Vorgänge hingegen als normale Verhandlungen. „Sie haben es sehr klug gemacht und ihn (Woltemade; Anm. d. Red.) ablösefrei hierhergeholt. Dann hat er sich super entwickelt und hat jetzt einen guten Markt. Von daher hat es der VfB Stuttgart richtig gut gemacht. Das sind Verhandlungen, und jeder hat seine Position. Und bei einem Transfer sind immer drei Parteien beteiligt. Wenn sich diese nicht einigen können, gibt es keinen Transfer“, betonte der 48-Jährige.
Babbel glaubt noch an Woltemade-Transfer
Der ehemalige Profi und TV-Experte Markus Babbel ist der Meinung, dass das letzte Wort um den deutschen Nationalspieler noch nicht gesprochen ist und sich beide Parteien noch einmal zusammensetzen werden.
„Das würde ich zwischen den Zeilen herauslesen. Ich glaube schon, dass sie versuchen werden, eines der größten deutschen Talente zum FC Bayern zu holen. Er ist ein Ausnahmespieler“, sagte er. „Und wenn sich die Chance ergibt, wird der FC Bayern versuchen, ihn zu holen.“