Der Wechsel von Adam Aznou zum FC Everton wirkt weiter nach. Sportdirektor Christoph Freund machte keinen Hehl daraus, dass er den Abschied des Abwehrtalents vom FC Bayern bedauert.
Dieser Bayern-Abgang hallt weiter nach: "Wir hatten auch einen Plan mit ihm"
Aznou? „Wir hatten auch einen Plan“
„Mit Adam war es ein längerer Prozess. Wir wissen, dass er ein sehr talentierter Spieler ist“, sagte Freund auf der Bayern-PK vor dem Franz-Beckenbauer-Supercup gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 20.30 Uhr im LIVETICKER). Und er betonte: „Wir hatten auch einen Plan mit ihm.“
„Es hat nicht zu hundert Prozent übereingestimmt“
Doch es gehören immer alle Parteien dazu, wie Freund weiter ausführte: „Auch der Spieler muss mitgehen, wie wir als Verein planen. Es hat nicht zu hundert Prozent übereingestimmt.“
Es sei Aznous „großer Wunsch“ gewesen, „diesen Transfer zu tätigen. Es war natürlich nicht grundsätzlich unser Plan. Aber am Ende haben wir gemeinsam entschieden, dass es aufgrund der Situation für alle Beteiligten wahrscheinlich das Beste ist.“
Aznou? „Er hat die Chance bei uns nicht so gesehen“
Und Freund ergänzte: „Auch für ihn, er muss ja auch davon überzeugt sein, was er macht, voller Leidenschaft und Energie dahinterstehen. Für einen jungen Spieler ist das ganz wichtig. Er hat die Chance bei uns nicht so gesehen. Dann haben wir uns so entschieden, dass wir uns auf den Transfer geeinigt haben.“
Sportdirektor Max Eberl klang unmittelbar nach dem Abschied Aznous Ende Juli ähnlich. „Wenn man die Chancen nicht nutzen will, dann muss der Klub Entscheidungen treffen. Wir wollen keinen wirtschaftlichen Schaden haben und deswegen haben wir dann so eine Entscheidung gefällt“, sagte Eberl bei der Vorstellung von Luis Díaz.
Eberl bedauert Aznou-Abgang: „Er wollte nicht“
Zudem betonte Eberl, dass die Verantwortlichen traurig über Aznous Entscheidung waren, da sie gerne mit ihm weitergemacht hätten. „Er wollte nicht“, sagte der 51-Jährige. Zugleich verwies er auf einen von Präsident Herbert Hainer gern zitierten Spruch: „Man kann keinen Hund zum Jagen tragen.“
Aznou wechselte 2022 ablösefrei aus Barcelonas berühmter Talentschmiede „La Masia“ an den Bayern-Campus. In der vergangenen Rückrunde war der marokkanische Nationalspieler ein halbes Jahr an den späteren LaLiga-Absteiger Real Valladolid verliehen. Nun wechselte er für neun Millionen Euro Ablöse zum englischen Erstligisten FC Everton.
Medienberichten zufolge ist zumindest nicht völlig ausgeschlossen, dass Aznou eines Tages nach München zurückkehrt. So soll der Deal zwar keine Rückkaufoption beinhalten, Bayern verfüge aber über ein sogenanntes „Matching Right“. Das berichten Fabrizio Romano und die Bild-Zeitung übereinstimmend. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)