Das Transfer-Drama um Marc Guéhi war eines der bestimmenden Themen am englischen Deadline Day. Und der auf den letzten Drücker geplatzte Wechsel des englischen Nationalspielers von Crystal Palace zum FC Liverpool hallt weiter nach.
Deadline-Drama in England hallt weiter nach
Deadline-Drama hallt weiter nach
Der einhellige Tenor: Palace-Trainer Oliver Glasner darf sich als Sieger fühlen. Doch der vermeintliche Erfolg hat einen Beigeschmack. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Wie der Guardian berichtet, knickte Palace-Boss Steve Parish wohl im letzten Moment ein, nachdem Glasner ihm im Falle eines Verkaufs von Guéhi mit einem Rücktritt gedroht hatte, da kein gleichwertiger Ersatz verpflichtet werden konnte.
Glasner bei Leverkusen ein Kandidat?
Pikant: Das Boulevardblatt Sun hatte bereits am Montag unmittelbar nach der Entlassung von Erik ten Hag Glasner als Kandidat bei Bayer Leverkusen ins Spiel gebracht. Der frühere Frankfurt-Coach war zuvor schon als Nachfolger von Xabi Alonso gehandelt worden.
Glasner selbst hat bei Palace nur noch einen Vertrag bis Saisonende, genießt nach dem überraschenden Triumph im FA Cup aber viel Kredit.
Dass sich die Transfer-Saga um Guéhi zu einem solch dramatischen Showdown entwickelt, war nicht abzusehen.
Am Rande des Community Shield im August hatte Klub-Boss Parish sogar öffentlich einen Verkauf des 25-Jährigen in Aussicht gestellt, zumal dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. „Wenn Spieler dieses Kalibers ablösefrei wechseln, ist das leider ein Problem für uns“, sagte Parish.
Gibt Guéhi nun die Binde ab?
Doch nun droht genau dieses Szenario. Und vielleicht hinterlässt das Transfer-Drama weitere Spuren. Trotz der Wechselgerüchte hat sich Guéhi selbst bis zuletzt professionell verhalten, ist als Kapitän in jedem Spiel in dieser Saison zum Einsatz gekommen und traf sogar zuletzt beim 3:0 gegen Aston Villa.
Doch laut Guardian soll er „extrem unglücklich“ darüber sein, dass ihn sein Klub nun doch nicht gehen ließ. Guéhi sei „bitter enttäuscht“ und denke darüber nach, die Kapitänsbinde abzugeben.
Es passte im Übrigen in das kuriose Bild, dass am späten Montagabend auch noch das vermeintliche Abschiedsvideo von Guéhi in den sozialen Medien geleakt wurde. „Danke, Kapitän“, hieß es am Ende des emotionalen Clips.
Wie englische Medien berichteten, hatte Guéhi bereits den Medizincheck erfolgreich absolviert. Die Klubs sollen sich zudem auf eine Ablöse von rund 40 Millionen Euro geeinigt haben. Auch ein Privatjet soll schon bereitgestanden haben, um Guéhi nach Liverpool zu fliegen. Dann gab es den späten Rückzieher - und der Deal platzte.