Karlheinz Förster hatte es bereits vorhergesagt: Nick Woltemade verlässt den VfB Stuttgart – allerdings nicht zum FC Bayern, wie viele vermutet hatten, sondern für eine Rekordsumme zu Newcastle United in die Premier League.
VfB-Ikone zweifelt an Woltemade-Wechsel
VfB-Ikone zweifelt an Woltemade-Deal
Vor einigen Wochen gab Förster, VfB-Ikone und 1984 Deutscher Meister mit den Schwaben, im SPORT1-Interview eine bemerkenswert klare Prognose ab: „Alles, was ich jetzt lese, deutet auf nur eine Lösung hin: Woltemade wird gehen. Die Vereine werden sich einigen. Einen Spieler, der unbedingt weg will, kannst du nicht halten.“
Damals war der FC Bayern der heißeste Interessent – Försters Einschätzung bezog sich also prinzipiell auf einen Wechsel nach München. Dass Woltemade nun tatsächlich geht, wenn auch nicht zum Rekordmeister, sondern nach England, bestätigte dennoch seine Grundhaltung: Der VfB konnte oder wollte den Angreifer nicht halten.
Rekordtransfer nach nur einem Jahr
Erst im Sommer 2024 war Woltemade ablösefrei von Werder Bremen gekommen, nun zieht er bereits weiter: für 85 Millionen Euro plus bis zu fünf Millionen Euro an möglichen Bonuszahlungen – der teuerste Transfer der VfB-Geschichte.
Damit endete das monatelange Transfertheater um den Angreifer. Lange galt der FC Bayern als Favorit, doch die Münchner wollten die geforderte Summe nicht zahlen. Newcastle dagegen griff tief in die Tasche. Am Freitag absolvierte Woltemade bereits den Medizincheck.
Dabei hatte VfB-Boss Alexander Wehrle zuletzt beim Supercup noch betont: „Das Ding ist durch, Woltemade bleibt.“ Alles nur Taktik?
„Das war sicherlich kein falsches Spiel von Alex Wehrle. Woltemade wollte zu Bayern und weg vom VfB. Da es mit Bayern nicht klappte, bot sich dann Newcastle an – mit deutlich besseren Konditionen für den Klub", betont Förster nun bei SPORT1:
„Man muss ehrlich sein: Einen Spieler ablösefrei holen und nach einer Saison für rund 90 Millionen verkaufen – das ist nicht alltäglich. Da muss man dem VfB gratulieren."
„Für die Bayern gab es Grenzen“
Am Ende zeigte sich: Wer unbedingt den nächsten Schritt gehen will, ist nicht zu halten. Die Bayern gingen leer aus – weil sie ihrer Linie treu blieben.
„In England wird sehr viel mehr Geld bezahlt als in Deutschland. Für die Bayern gab es Grenzen, da der Spieler noch keine ganze Saison auf Topniveau absolviert hat“, erklärte Förster: „Hätte Woltemade schon 120 Bundesligaspiele und 30 Länderspiele in den Beinen, hätten die Bayern wohl noch einmal nachgelegt.“
VfB-Ikone zweifelt an Woltemade-Wechsel
So geht es für Woltemade nun also in die Premier League. War der Wechsel für den 23-Jährigen der richtige Schritt?
Förster ist skeptisch: „Ein weiteres Jahr beim VfB hätte ihm sportlich gutgetan. Dort war er gesetzt und konnte sich ohne Druck entwickeln. In Newcastle dagegen erwarten die Fans sofort Tore und Top-Leistungen. Er hat mehr Druck, mehr Spiele, mehr Reisen - ob er das schon alles leisten kann, bleibt abzuwarten. Finanziell ist es natürlich sehr verlockend.“
Sportlich wie finanziell ist es also eine enorme Herausforderung - und zugleich die große Bühne, nach der Woltemade strebte.