Der brasilianische Nationalspieler Antony hätte am Deadline Day des vergangenen Transferfensters wohl zu Bayern München wechseln können. Nun hat er erstmals detailliert geschildert, wie Bayern-Trainer Vincent Kompany ihn am letzten Tag des Transferfensters persönlich anrief und damit beinahe einen Wechsel des Brasilianers nach München ausgelöst hatte.
"Kurz nach 23 Uhr": Brasilien-Star enthüllt Telefonat mit Kompany am Deadline Day
Brasilien-Star enthüllt Kompany-Anruf
Der 25-Jährige beschrieb offen in einem Interview mit Globo Esporte, wie sehr ihn der Anruf überraschte und beeindruckte. „Das hat mich ziemlich umgehauen. Wir sprechen hier von einem Weltgiganten, Bayern München, wo mich ein Trainer mit einer solchen Geschichte wie Kompany anruft. Wir unterhalten uns, er ist superhöflich zu mir, sagt mir, dass er meinen Fußball schon immer sehr gemocht hat, und das um 23 Uhr, kurz nach 23 Uhr.“
Später Bayern-Vorstoß am Deadline Day
Nach eigenen Angaben kam der Kontakt in letzter Sekunde zustande. Bayern habe sich genau an dem Tag gemeldet, an dem sein Wechsel zu Betis Sevilla finalisiert worden sei. „Am letzten Tag, als sich die Dinge hier mit Betis entwickelten, kam auch der Anruf von Bayern München“, erklärte der Linksfuß.
Trotz des Interesses eines Weltklubs fiel seine Entscheidung schließlich zugunsten von Betis ausgefallen. Eine schnelle Eingewöhnung, die Unterstützung im Alltag und sein bereits im Vorhinein gegebenes Wort gegenüber dem Verein waren demnach ausschlaggebend. „Es war alles abgesprochen, ich konnte das weder mir noch dem Verein antun. Die Entscheidung war also auch eine sehr familiäre“, schilderte Antony.
Bereits im September hatte er Bayern-Kontakt bestätigt
Die neuen Aussagen ordnen sich in das ein, was er bereits im September öffentlich gemacht hatte. Damals hatte Antony in einer spanischen Radiosendung erklärt, dass Bayern München unmittelbar vor seiner Unterschrift bei Betis Kontakt aufgenommen habe. „Am Tag, bevor mit Betis alles fixiert wurde, habe ich mit Bayern München gesprochen.“
Gleichzeitig betonte er damals wie heute, dass sein Versprechen gegenüber Betis im Vordergrund gestanden habe. „Ich sagte, dass ich Betis mein Wort gegeben habe, dass alles zu 95 Prozent unter Dach und Fach ist und dass ich mein Wort halten werde“, so der Offensivspieler.
Warum Betis zur klaren Wahl wurde
In Sevilla hatte Antony nach einer schwierigen Phase bei Manchester United wieder Freude am Fußball gefunden. Die 15 Tore und acht Vorlagen in 37 Spielen, die schnelle Integration in die Mannschaft sowie das familiäre Umfeld hätten seine Entscheidung zusätzlich gestützt.
Auch die Wünsche seiner Familie – besonders seines Sohnes Lorenzo – hätten großes Gewicht gehabt. Schließlich wechselte Antony für 22 Millionen Euro plus Boni zu Betis, wo er einen Vertrag bis 2030 unterzeichnete. Manchester United behielt zudem eine 50-prozentige Weiterverkaufsbeteiligung. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)