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"Einfach überfordert": Steht ausgerechnet er für den Absturz der Lakers?

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Steht Lebron für den Absturz?

LeBron James scheitert mit den Los Angeles Lakers krachend in den NBA-Playoffs. Die Statistiken sind verheerend, die Taktik wirft Fragen auf. Wie groß ist die Schuld der Legende?
LeBron James und die Los Angeles Lakers sind in den Playoffs früh gescheitert
LeBron James und die Los Angeles Lakers sind in den Playoffs früh gescheitert
© IMAGO/ZUMA Press Wire
LeBron James scheitert mit den Los Angeles Lakers krachend in den NBA-Playoffs. Die Statistiken sind verheerend, die Taktik wirft Fragen auf. Wie groß ist die Schuld der Legende?

Die Enttäuschung stand LeBron James ins Gesicht geschrieben, als er nach der 96:103-Niederlage gegen die Minnesota Timberwolves und dem damit verbundenen krachenden Playoff-Aus in die Kabine schlich.

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Mit starrer Mine und gesenkten Schultern verschwand James, der über Jahrzehnte die NBA nach Belieben dominiert hatte, nach dem bitteren Aus in nur fünf Spielen in den Katakomben.

In den vergangenen fünf Jahren seit der Meisterschaft in der Corona-Saison 2019/20, als sich die Lakers in der Bubble in Orlando den Titel sicherten, kamen die Lakers nur einmal über die erste Runde hinaus.

2023 scheiterten LeBron und Co. in den Conference Finals am späteren Meister aus Denver. Ansonsten ist die Bilanz mager - dreimal das Aus in der ersten Runde und einmal das komplette Verpassen der Playoffs.

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Auf den Titel folgt der Absturz

Immer häufiger kommt deshalb die Frage auf: Steht ausgerechnet „King James“ sinnbildlich für den aktuellen Niedergang der Lakers?

Dabei fing die Beziehung zwischen LeBron James und der wohl größten, bestimmt aber glamourösen Franchise der NBA, so vielversprechend an.

Bevor James 2018 nach Los Angeles kam, hatte das Team gleich sechs Jahre in Folge die Playoffs verpasst. Im zweiten Jahr mit LeBron gelang dann die erste Meisterschaft seit 2010. Durch ihren 17. Meistertitel konnten die Lakers mit dem Erzrivalen, den Boston Celtics, als NBA-Rekordmeister gleichziehen.

Die Hoffnung nach diesem Start war groß, dass die Lakers die Celtics in den folgenden Jahren überflügeln könnten. Doch es kam anders. Es folgte keine Meisterschaft mehr. Stattdessen legten die Celtics in der vergangenen Saison erneut vor und könnten den Vorsprung in diesem Jahr sogar weiter ausbauen.

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James bei Aus mit Horror-Zahlen

Ob die Lakers in Zukunft mit dem in die Jahre gekommenen James dagegenhalten können, erscheint derzeit sehr fraglich. Der Mega-Star ist immerhin bereits 40 Jahre alt.

Speziell in den diesjährigen Playoffs merkte man dem „King“ deutlich an, dass ihm gerade in der Schlussphase der Spiele die Puste ausging - offensiv und defensiv.

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Die Horror-Bilanz im letzten Viertel von James in den Spielen vier und fünf der Serie gegen Minnesota kombiniert: Fünf Punkte (0 in Spiel vier, fünf in Spiel fünf), eine Wurfquote von 2/9 aus dem Feld (0/2 in Spiel vier, 2/7 in Spiel fünf) null Freiwürfe, je zwei Assists in jedem Spiel und eine Plus-Minus-Statistik von -19 (-13 in Spiel vier, -sechs in Spiel fünf).

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Die beliebte TV-Sendung NBA on TNT überschrieb eine Grafik zur Horror-Statistik von James mit „Crash out King“, also „Der Absturz des Kings“. Auch in den Spielen eins bis drei sah es nicht viel besser aus. Zudem leistete sich James viele unnötige Ballverluste, die auch klar auf seine Müdigkeit zurückzuführen waren.

Kritik an Lakers-Taktik

NBA-Legende Charles Barkley kritisierte deshalb auch bei TNT: „Bei LeBron ging heute nichts, gerade am Korb. Er hat sich nur auf Sprungwürfe verlassen. Wenn das passiert, zeigt das eindeutig, dass er keine Kraft mehr hatte.“

Dass LeBron die Kräfte ausgingen, erscheint allerdings auch nicht verwunderlich. Immerhin stand er in der Playoff-Serie mit 40 Jahren noch immer knapp 40 Minuten pro Spiel auf dem Feld.

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Deshalb sieht Barkley die Schuld auch bei Lakers-Trainer J.J. Redick, der die Starter rund um LeBron zu viel habe spielen lassen: „Er hat nur drei Spieler von der Bank eingesetzt. Das verstehe ich nicht.“

Die Müdigkeit rächte sich in fast allen der fünf Spiele. Kombiniert erzielten die Timberwolves im vierte Viertel in der Serie 42 Punkte mehr als die Lakers.

Experten kritisieren: James „einfach überfordert“

Hinzu kommt, dass Redick über weite Strecken des Spiels ohne echten Center spielen ließ. Dem einzigen Center des Teams, Jaxson Hayes, schien er nicht zu vertrauen. So musste LeBron in der Defensive oft auf der Vier (Power Forward) oder sogar auf der Fünf (Center) spielen.

Der 40-Jährige musste sich so ständig mit großen und physisch starken Gegenspielern auseinandersetzen und verlor so zusätzliche Kraft für die Offensive.

„Ich habe schon zum Start der Serie gesagt, dass es mir Sorgen bereitet, dass die Lakers denken, ihr bestes Line-up wäre mit LeBron auf der Vier. Dabei kann er Julius Randle oder andere große Spieler nicht gut verteidigen“, kritisierte deshalb auch TNT-Experte Kenny „The Jet“ Smith.

Zudem würde sich die Positionsauswahl auch auf die Offensive von James auswirken. „Seine Superkraft kann er nur noch auf der Drei zeigen, weil er da zumindest dem Gegner noch mit seiner Physis Angst macht”, findet Smith: „Aber gegen athletische Power Forwards ist er einfach überfordert. Damit kann er mit 40 nicht mehr umgehen.“

„Natürlich war er über Jahrzehnte der beste Spieler der Welt, und zwar auf jeder Position. Aber mit 40 Jahren ist er halt nur noch ein Spieler, der auf der Small-Forward-Position kleinere Dreier überpowern kann“, sagte Smith weiter.

Lakers-Star-Duo fehlt Spielpraxis

Aus den Worten der NBA-Legende wird zudem deutlich. James ist schon lange nicht mehr der dominante Superstar der Vorjahre. Natürlich sind 24,4 Punkte im Schnitt für einen 40-Jährigen noch immer beeindruckend, er kann aber schon lange kein Team mehr alleine tragen.

Das zeigte sich auch in den Phasen, als Luka Doncic, der in der Serie erneut mit seiner ausbaufähigen Fitness und kleineren Verletzungen kämpfen musste, nicht auf dem Feld stand.

Zudem auffällig: Das Duo aus LeBron James und Luka Doncic war für eine harte Playoff-Serie noch nicht eingespielt genug. Nur 21 Spiele absolvierten beide gemeinsam.

Das stellte auch James nach den Playoff heraus: „Es ist immer schwer, sich als Team zu finden, wenn es unter der Saison solch einen großen Trade gibt. Das war für mich, aber auch für Austin Reaves und den Rest des Teams nicht einfach.“

Wie geht es mit LeBron weiter?

Eben jenes Zusammenspiel könnte übrigens James reizen, trotz der Playoff-Enttäuschung und seines gehobenen Alters weiterzumachen. ESPN schreibt davon, dass Luka einer von LeBrons Lieblingsspielern sei und er unglaublich viel Spaß am Zusammenspiel mit ihm habe.

Laut dem Bericht glauben viele NBA-Beobachter, dass er weitermacht, auch weil er mit seiner 23. Saison den Rekord für die meisten Spielzeiten knacken würde. Bisher liegt er hier gleichauf mit Vince Carter. Zudem fehlen ihm nur noch 49 Spiele, um die meisten NBA-Spiele zu haben. Bisheriger Rekordhalter ist Robert Parish mit 1611 Spielen.

Eine klare Aussage zu seiner eigenen Zukunft wollte James nach dem Playoff-Aus aber nicht geben: „Ich weiß es nicht. Ich habe darauf keine Antwort.“

„Ich muss mich jetzt erstmal mit meiner Familie zusammensetzen, das mit meiner Frau bereden. Und ich muss mit mir selber ausmachen, wie lange ich noch weiterspielen will“, sagte James: „Dann werden wir sehen, was passiert. Aber, um ehrlich zu sein, kann ich das jetzt noch nicht beantworten.“

Die Entscheidung über seine Zukunft liegt bei LeBron James selbst. Er besitzt für die kommende Saison eine Spieleroption über 52,6 Millionen Dollar. Sollte er weitermachen, würde sich dann endgültig zeigen, ob „King James“ tatsächlich stellvertretend für den Niedergang der Lakers steht oder ob sie das Blatt gemeinsam wenden können.