Noch ein Sieg bis zur Krönung! Der deutsche NBA-Star Isaiah Hartenstein kämpft in der Nacht auf Montag (ab 2 Uhr) in Spiel sieben der Finalserie um den Titel in der NBA.
Nowitzki „für mich der beste Europäer“
Mit seinen Oklahoma City Thunder kann er Historisches schaffen und zum erst zweiten deutschen Basketballer werden, der die Meisterschaft in der besten Liga der Welt gewinnt.
Vor dem Showdown nahm sich Hartenstein Zeit und sprach bei SPORT1 über das anstehende entscheidende Final-Spiel und den Vergleich zu Dirk Nowitzki. Der Center erklärt zudem, wie er den Zoff rund um das BBL-Finale sieht und warum er mit ratiopharm Ulm mitfiebert.
SPORT1: Herr Hartenstein, das siebte und entscheidende Spiel in den NBA-Finals steht an. Wie geht es Ihnen körperlich derzeit?
Isaiah Hartenstein: Jeder ist körperlich gerade nicht bei 100 Prozent, aber das ist egal, du musst jetzt einfach rausgehen und alles geben.
SPORT1: In einem Spiel sieben in den NBA-Finals zu spielen ist für viele ein Kindheitstraum. Wie ist es, da dabei sein zu können?
Hartenstein: Man wächst damit auf. Man spielt draußen auf seinem Korb und träumt davon, große Spiele zu spielen und bei einem Game 7 dabei zu sein. Ich selbst versuche, meine Emotionen neutral zu halten. Aber klar ist es für mich und meine Mitspieler etwas Besonderes, bei so einem großen Spiel mitzuspielen.
So sieht Hartenstein den Zoff im BBL-Finale
SPORT1: In den USA gibt es aktuell große Diskussionen über die Einschaltquoten der Finalserie. Wie erklären Sie sich, dass die Einschaltquoten so niedrig sind?
Hartenstein: Die Einschaltquoten sind überall unten. Das liegt aber auch an der allgemeinen Medienlage. Leute wollen beispielsweise über TikTok nur die schnellen Highlights sehen. Zudem schauen viele über Sender, die in den TV-Zahlen dann nicht auftauchen. Adam Silver (Commissioner der NBA, Anm. d. Red.) hat es gut erklärt, dass unsere Einschaltquoten bei den normalen Fernsehsendern zu den höchsten zählen. Insgesamt muss man aber nicht nur auf die TV-Zahlen schauen, gerade in Zeiten von Streaming.
SPORT1: Aktuell spielen Sie nicht nur selbst im NBA-Finale. Auch das Team ratiopharm Ulm, bei dem Sie Investor sind, steht im Finale der BBL. Wie sehr fiebern Sie da mit und was denken Sie über den Zoff um die beiden Ulmer NBA-Talente, die wahrscheinlich nicht zum Draft können?
Hartenstein: Ich versuche, mich natürlich gerade stark auf mein Finale zu konzentrieren. Aber es ist definitiv schade, dass wir das mit den NBA-Spielern nicht ändern können. Ich glaube, für die BBL wäre es am besten gewesen, wenn man schon diese NBA-Talente hat. Aber wir wollen da jetzt auch keine Entschuldigungen suchen und das Beste daraus machen. Erstmal bin ich hier fokussiert und danach gilt der volle Fokus Ulm.
Nowitzki-Vergleich? „Eine Ehre, mit Dirk in einem Satz genannt zu werden“
SPORT1: Schauen Sie denn die Spiele der Finalserie?
Hartenstein: Ja, das versuche ich.
SPORT1: Sie könnten der zweite Deutsche nach Dirk Nowitzki sein, der den NBA-Titel gewinnt. Was würde es Ihnen bedeuten?
Hartenstein: Das wäre auf jeden Fall etwas Gutes. Am Ende des Tages ist es eine Ehre, überhaupt mit Dirk in einem Satz genannt zu werden. Natürlich bin ich kein Dirk Nowitzki, er ist nicht nur einer der besten Deutschen, sondern auch einer der besten Basketball aller Zeiten. Für mich wäre es deshalb wichtiger, wieder einen Titel für Deutschland zu holen und nicht der Vergleich zu Dirk. Klar wird es immer auch den Vergleich mit ihm geben, aber am Ende des Tages ist Dirk für mich der beste Europäer aller Zeiten. Deswegen ist es für mich schwer, uns zu vergleichen.“