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Die Skandalakte wächst! Der Absturz einer NBA-Legende

Der Absturz einer Legende

NBA-Coach Chauncey Billups wird im Rahmen von Ermittlungen wegen illegalen Glücksspiels verhaftet. Seine Skandal-Akte wächst. Die Basketball-Legende hat eine dunkle Vergangenheit.
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NBA-Coach Chauncey Billups wird im Rahmen von Ermittlungen wegen illegalen Glücksspiels verhaftet. Seine Skandal-Akte wächst. Die Basketball-Legende hat eine dunkle Vergangenheit.

Chauncey Billups ist Teil eines massiven Skandals, der aktuell die NBA erschüttert. Der Trainer der Portland Trail Blazers wird mit illegalen Pokerspielen unter Beteiligung der Mafia in Verbindung gebracht.

Das FBI nahm ihn am Mittwoch fest, ehe am Freitagmorgen herauskam, dass er nach dem Hinterlegen einer Kaution wieder freigelassen wurde.

Billups von den Trail Blazers entlassen

Billups ist laut Staatsanwalt Joseph Nocella eine von 31 Personen, die wegen Beteiligung an einem „landesweiten Plan zur Manipulation illegaler Pokerspiele“ festgenommen wurden.

Die NBA gab im Zuge der Verhaftung bekannt, dass der 49-Jährige von den Blazers entlassen wurde. Der Skandal ist ein weiterer schwarzer Fleck auf der Weste von Billups.

2004 Finals-MVP gegen die Lakers

Seine Spielerkarriere verlief glanzvoll, denn er war einer der besten Spielmacher in der NBA, wurde fünfmal All-Star und gewann 2004 gegen die Los Angeles Lakers mit den Detroit Pistons die Meisterschaft.

Als MVP der Finalserie stahl ‚Mister Big Shot‘ dem Superteam um Kobe Bryant, Shaquille O‘Neal, Karl Malone und Gary Payton die Show.

Dass er nach seinem Karriereende 2014 eine Trainerkarriere einschlug, war nicht verwunderlich.

Vergewaltigungsvorwurf kommt auf

Doch aus Gründen, die nichts mit Billups‘ sportlichen Meriten zu tun haben, hatte sich über sein im Juli 2021 startendes Engagement in Portland ein Schatten gelegt.

Grund sind die ungeklärten Ereignisse einer Novembernacht im Jahr 1997.

Gegen Billups wurde damals ein Vergewaltigungsvorwurf erhoben. Dieser mündete im Jahr 2000 in einem Zivilprozess, welcher mit einer außergerichtlichen Einigung mit dem mutmaßlichen Opfer endete.

Medienecho bei Blazers-Vorstellung

Billups, damals ein 21 Jahre alter Rookie bei den Boston Celtics, stand nie vor einem Strafgericht, der Fall war in seinen späteren Karriere-Jahren eher in Vergessenheit geraten.

Doch öffentliche Bewegungen wie #MeToo haben Jahre später den Blick auf das Thema verändert, Billups‘ Rückkehr ins Rampenlicht legte neue Aufmerksamkeit auf den trüben Fleck in seiner Vergangenheit - und setzte die Trail Blazers unter Rechtfertigungsdruck.

Als Billups den Medien präsentiert wurde, verdrängte seine persönliche Vorgeschichte alle sportlichen Fragen. Sowohl er als auch General Manager Neil Olshey waren darauf vorbereitet und begegneten der Medienrunde mit einer Verteidigungsstrategie - mit der sie jedoch an ihre Grenzen stießen.

Nachfragen an NBA-Ikone werden abgeblockt

Die NBA-Legende erklärte damals, dass seit damals kein Tag vergehe, „an dem ich nicht darüber nachdenke, wie jede Entscheidung, die wir treffen, große Folgen auf das Leben eines Menschen haben kann“.

Er hätte „einige harte Gespräche mit meiner Frau - damals meiner Freundin - und meinen Töchtern geführt. Über das, was tatsächlich passiert ist und was sie stattdessen über mich in den Nachrichten lesen können“. Die „Erfahrung“, die er damals gemacht hätte, hätte „mein Leben auf sehr vielen Ebenen geprägt“.

Konkretere Nachfragen der Journalisten zu den Ausführungen von Billups und Olshey wurden dann jedoch abgewürgt.

Frau macht Beschuldigungen öffentlich

Tatsächlich gibt es im Fall Billups aber viele offene Fragen, es steht bis heute Aussage gegen Aussage.

Das mutmaßliche Opfer, Ex-Freundin von Billups‘ damaligem Teamkollegen Antoine Walker, war an dem Abend mit Walker, Billups, Teamkameraden Ron Mercer und anderen Freunden Walkers in einem Comedy-Club. Danach soll es in Walkers Wohnung in Waltham zu einem Übergriff gekommen sein.

Die Frau beschuldigte Billups und Mercer, Teil einer gemeinsamen Vergewaltigung gewesen zu sein, in deren Verlauf sie das Bewusstsein verloren hätte. Sie sei am nächsten Morgen nackt inmitten gebrauchter Kondome aufgewacht, eine ärztliche Untersuchung offenbarte Verletzungen an Hals, Rücken und Intimbereich sowie Spermaspuren.

Wie alle anderen Beschuldigten wies Billups den Vorwurf zurück, laut seiner Darstellung war er nicht in Walkers Wohnung, hätte mit der Frau aber einvernehmlichen Oralverkehr in einem Auto gehabt, mehr sei von seiner Seite aus nicht passiert.

Wie geht es für Billups weiter?

Eine Auflösung der ungeklärten Fragen, die alle zufriedenstellt, dürfte es nicht mehr geben.

Seit Mittwoch ist die Skandal-Akte von Billups um ein Kapitel erweitert worden. Wie es nun für ihn weitergeht, steht in den Sternen.

So schnell wird man ihn aber sehr wahrscheinlich nicht mehr in der NBA sehen.