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NFL: Als an der Seitenlinie gefeiert wird, ereignet sich ein fataler Fehler

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NFL: Als an der Seitenlinie gefeiert wird, ereignet sich ein fataler Fehler

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Kleiner Fehler entscheidet Super Bowl

Die bittere Niederlage der San Francisco 49ers im Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs hat ihren Ursprung unter anderem in einer fatalen Kleinigkeit. SPORT1 analysiert die entscheidenden Plays eines epischen Endspiels.
Nach dem Super Bowl, den die Kansas City Chiefs knapp gewinnen konnten, spricht Brock Purdy auf einer Pressekonferenz über Patrick Mahomes und lobt diesen.
Raphael Weber
Raphael Weber
Die bittere Niederlage der San Francisco 49ers im Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs hat ihren Ursprung unter anderem in einer fatalen Kleinigkeit. SPORT1 analysiert die entscheidenden Plays eines epischen Endspiels.

Nie war ein Super Bowl länger, selten ging es so wahnsinnig knapp zu und kaum einmal hatte ein NFL-Endspiel so viele verrückte Wendungen! Das epische Finale von Las Vegas hat reichlich Diskussionsstoff geliefert.

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Aber welche Big Plays haben dafür gesorgt, dass die Kansas City Chiefs zum dritten Mal seit 2020 die Vince-Lombardy-Trophy geholt haben und die San Francisco 49ers wie schon 2020 eine bittere Niederlage einstecken mussten?

SPORT1 erklärt, wo der Super Bowl entschieden wurde und blickt dabei auch auf eine Szene, als sich ein Fehler mit fatalen Folgen ereignete, als an der Seitenlinie noch gefeiert wurde.

Fumble-Fehlstart durch McCaffrey

Schon der Start ins Spiel ließ so eine Vorahnung zu, dass es womöglich nicht der Abend der 49ers werden sollte. Keine drei Minuten sind gespielt, als mit Christian McCaffrey ausgerechnet der Superstar den Ball verliert. Leo Chenal und Mike Pennel bringen den Running Back zu Fall, George Karlaftis sichert den Fumble für die Chiefs. Das Momentum der Niners ist gleich zum Start der Partie weg.

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Ein Ballverlust - ein Ausraster

Die Chiefs revanchieren sich aber schon im 2. Viertel mit einem weggeschenkten Ball. 10 Yards vor der eigenen Endzone haut Niners-Verteidiger Deommodore Lenoir Running Back Isiah Pacheco beim Lauf den Ball aus den Pranken, San Francisco sichert ihn. Statt Touchdown der Chiefs übernimmt San Francisco, das zu diesem Zeitpunkt 3:0 führt, wieder die Kontrolle.

Der Fumble von Pacheco hat allerdings noch ganz andere Nachwirkungen, und heftige: Superstar Travis Kelce, der bei diesem Play nicht auf dem Feld ist, rastet im Nachgang völlig aus.

Vor den Augen von Freundin Taylor Swift (die Pop-Ikone verfolgt das Spiel in Las Vegas im Publikum) geht der Tight End an der Seitenlinie auf seinen eigenen Trainer los, schubst Andy Reid sogar.

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Auslöser des Ausrasters war offenbar, dass Kelce beim fatalen Spielzug nicht auf dem Feld stand, stattdessen sollte sein Backup Noah Grey beim Lauf blocken.

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Achillessehnenriss beim Lauf aufs Feld

Gut neun Minuten vor Ende der ersten Hälfte müssen die Niners einen fatalen Ausfall hinnehmen: Dre Greenlaw, einer der absoluten Superstars ihrer Defense, reißt sich in einer geradezu absurden Aktion die Achillessehne.

Der Linebacker will im Vollsprint aufs Feld - und sackt sofort zusammen, als die Sehne reißt. Ein Kart fährt ihn in die Katakomben, später gibt San Francisco bekannt, dass er nicht aufs Feld zurückkehren wird.

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Zauberei im Zocker-Paradies

Noch unbeeindruckt von den Rückschlägen zaubert San Francisco zum Ende der ersten Hälfte so richtig auf und liefert ein historisches Trick Play.

Quarterback Brock Purdy wirft den Ball rückwärts nach links raus zu Jauan Jennings - und der Wide Receiver (!!!) prügelt den Ball zurück, quer über das ganze Feld auf McCaffrey, der dann mit reichlich Vorblockern in die Endzone laufen kann.

Warum der Touchdown historisch ist? Von nur elf Passversuchen in der Super-Bowl-Geschichte, die nicht von Quarterbacks geworfen wurde, haben jetzt sieben zu einem Touchdown geführt. Dass die Chiefs vor der Pause noch durch ein Field Goal verkürzen und es mit 10:3 für San Francisco in die Halftime Show von Usher geht, gibt zu diesem Zeitpunkt noch keinen Grund zur Sorge.

Interception! Der Über-Quarterback menschelt

Zumal die Chiefs den Start in die zweite Hälfte komplett vergeigen! Patrick Mahomes fumblet im allerersten Play an der 17-Yard-Line gleich den Ball, Pacheco sammelt ihn noch ein, aber für noch mehr Minusyards.

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Zwei Plays später wirft der Über-Quarterback der Liga das Ei dann zum Gegner - Interception! Mahomes feuert den Ball einfach an Kelce vorbei und in die Arme von Verteidiger Ji‘Ayir Brown.

Katastrophaler kann es nicht losgehen. Es ist die erste Interception von Mahomes überhaupt in diesen Playoffs nach zuvor 217 Pässen ohne Wurf direkt zum Gegner - und das ausgerechnet im Super Bowl.

Ein Schuss in den eigenen Fuß

Das Problem der Niners und aus ihrer Sicht die Geschichte dieses Super Bowl LVIII: Sie nutzen solche Geschenke der Chiefs kaum einmal - und schießen sich auf der Gegenseite immer wieder selbst in den Fuß.

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So auch beim Punt der Chiefs 2:42 Minuten vor dem Ende des 3. Viertels: Niners-Cornerback Darrell Luter Jr. bekommt nach dem Kick von Tommy Townsend den Ball an den Fuß, deswegen muss sein Niners-Teamkollege Ray-Ray McCloud verzweifelt irgendwie noch versuchen, das Ei einzufangen - ansonsten hätte er ihn einfach weiterhoppeln lassen können.

So aber bekommt er den unkontrolliert hüpfenden Ball nicht zu fassen, stattdessen recovern die Chiefs kurz vor der Endzone und stehen plötzlich mit ihrer Offense an der 16-Yard-Line. Und diese Chance lässt sich ein Patrick Mahomes nicht entgehen: Gleich im ersten Play feuert er einen Touchdown-Pass zu Marquez Valdes-Scantling - und auf einmal führen die Chiefs mit 13:10.

Der eine Punkt, der der Niners fehlte ...

Die 49ers kontern diesen Touchdown direkt in ihrem nächsten Drive und verlieren trotzdem das Spiel im Endeffekt mit 11:22 Minuten Restzeit auf der Uhr im 4. Viertel.

Jennings, der zuvor den Pass zum Touchdown auf McCaffrey geworfen hatte, fängt nun selbst einen Ball und trägt ihn mit einem rustikalen Lauf in die Endzone.

Aber während an der Seitenlinie noch gefeiert wird, ereignet sich eine fatale Kleinigkeit mit großer Nachwirkung: Rookie-Kicker Jake Moody bringt den Extrapunkt nicht ins Ziel! Leo Chenal blockt den Versuch für Kansas City, statt 17:13 führt San Francisco nur mit 16:13.

Damit brauchen die Chiefs keinen Touchdown, sondern können mit nur einem Field Goal wieder ausgleichen, was sie auch tun - zum 16:16 (5:46 vor Ende) und zum 19:19 mit nur mickrigen drei Sekunden Restzeit in der regulären Spielzeit. Hätten die 49ers ihren Extrapunkt geschafft, Mahomes und Co. hätten den viel riskanteren Touchdown-Versuch ausspielen müssen. So aber geht es sicher in die Verlängerung.

Stahlharte Nerven und wieder 3 Sekunden

In der erst zweiten Verlängerung überhaupt in einem Super Bowl kommen die 49ers bei ihrem Ballbesitz wieder nur auf ein Field Goal und müssen den Ball an Mahomes abgeben, der mit einem Touchdown das Spiel gewinnen kann.

Im letzten Drive nutzt der Superstar dann mit stahlharten Nerven die zwei fatalen Nachteile der Niners eiskalt aus: Die durch den verschossenen Extrapunkt ermöglichte Chance in der Verlängerung und das Fehlen des Elite-Verteidigers Greenlaw.

6:05 Minuten vor Ende der Verlängerung sind die Chiefs nach drei Versuchen eigentlich schon gestoppt, spielen aber das 4th Down aus. San Francisco lässt sich täuschen und Mahomes läuft selbst für 8 Yards zum neuen 1st Down.

Hätte ein erfahrener Mann wie Greenlaw früher reagieren können? Möglich, denn auffällig ist, dass San Francisco immer wieder entscheidende Quarterback-Läufe kassiert, den Superstar wiederholt erst nach sattem Raumgewinn zu Boden bringt, weil ein Loch in der Defense klafft.

Mit 2:07 Minuten auf der Uhr läuft Mahomes sogar über 19 Yards bis an die 13 der 49ers und bereitet die Bühne für seinen letzten Pass in die Endzone des Gegners.

Mit mickrigen 3 Sekunden auf der Uhr snappen die Chiefs den Ball, Mahomes hat auf der rechten Seite Receiver Mecole Hardman offen - und serviert ihm den Ball mustergültig! Die Chiefs sind wieder Champion - und die 49ers wie schon 2020 ganz bitter besiegt.