Dass Deshaun Watson überhaupt noch einen monströs bezahlten Job in der NFL hat, ist für sich schon eine Frechheit. Dass er als Quarterback für die Cleveland Browns immer noch startet, ist eine Beleidigung für die ganze Liga.
Eine Beleidigung für die ganze Liga
Denn Watson ist schlecht. Grottenschlecht. Darüber darf auch das schmeichelhaft knappe 16:20 am Sonntag gegen die Philadelphia Eagles nicht hinwegtäuschen, in dem nicht ein offensiver Touchdown gelang und das Team erst im allerletzten Drive des Spiels überhaupt mal in die Redzone kam.
Und es ist ja nicht so, dass Watson nur sportlich extrem angreifbar wäre. Angesichts seiner skandalösen Vorgeschichte stellt sich schon die Frage: Was muss man eigentlich verbrochen haben, um für diese Browns NICHT spielen zu dürfen?
Browns garantieren Skandal-Profi Watson 230 Millionen
Ein kleiner Rückblick: Watson, einst spektakulärer junger QB und Gesicht der Houston Texans, wollte 2021 erst seinen Abgang forcieren, bevor dann eine Lawine an Vorwürfen über ihn hereinbrach: Dutzende Frauen warfen dem Shootingstar sexuelle Übergriffe vor, fast täglich kamen Berichte über neue, schmutzige Details ans Licht.
Die Texans verbannten Watson daraufhin die komplette Saison 2021 auf die Tribüne und während eine Grand Jury zwar davon absah, den NFL-Star vor Gericht zu stellen, liefen alleine 22 Zivilklagen gegen ihn. In genau diesem Moment griffen die Browns gierig zu und schnürten 2022 einen der skandalösesten Deals der NFL-Geschichte.
Unter anderem drei Erstrundenpicks tradeten sie für Watson zu den Texans, statteten einen Quarterback ohne Spielpraxis und mit verheerendem Ruf dazu noch mit einem komplett garantierten Vertrag über 230 Millionen für 5 Jahre aus – nicht nur Rekord, sondern regelrecht obszön bei dieser Vorgeschichte.
Der schlechteste Quarterback der Liga
Dass ausgerechnet Cleveland diesen Deal machte, überraschte bei allem Unverständnis wenig – moralisch „flexibel“ zeigten sich die Browns schon 2019, als sie den überführten Frauentreter Kareem Hunt fürstlich entlohnten. Doch das Karma holte die Franchise bei Watson schnell ein.
Von der NFL wurde der QB 2022 für satte 11 Spiele gesperrt und holte in seinen restlichen sechs Partien nur drei Siege bei drei Niederlagen. Die folgende Saison war für ihn ebenfalls nach 6 Spielen beendet – Schulter-OP.
In bislang 6 Spielen diese Saison stehen die Browns mit Watson bei einer Bilanz von 1-5, daran trägt der 29-Jährige eine massive Mitschuld. Denn er ist der schlechteste QB der Liga – für 46 Millionen Dollar im Jahr.
Watson ist deutlich Letzter beim Total Quarterback-Rating (21,7 – Will Levis als Vorletzter bei 27,3). Die bereinigte Statistik existiert erst seit 2007, im gesamten Zeitraum belegt der Browns-Star Platz 558 von 566. Kein Quarterback hat mehr Sacks kassiert (31 – der nächst-schlechteste QB hat 20) und dadurch mehr Yards verschenkt (178). Watson hat sogar mehr Raum durch Sacks verloren, als er durch eigene Läufe in der kompletten Saison gutgemacht hat (148), nur in 2 von 6 Spielen warf er selbst für mehr als 178 Yards.
Deutsche in der NFL | Team | Position | Geburtstag und Ort | Größe/ Gewicht | College | bisherige Stationen |
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Amon-Ra St. Brown | Detroit Lions | Wide Receiver | 24. Oktober 1999 in Anaheim (USA/Kalifornien) | 1,83m/ 92 kg | University of Southern California | USC Trojans |
Brandon Coleman | Washington Commanders | Offensive tackle | 1,98 m / 145 kg | Cincinnati | Trinity Valley, TCU | |
Jakob Johnson | New York Giants | Fullback | 15. Dezember 1994 in Stuttgart | 1,91 m /116 kg | Tennessee | Stuttgart Scorpions, New England Patriots, Las Vegas Raiders |
Dieses groteske Schmierentheater muss aufhören
Man könnte die Liste beliebig weiterführen, die Erkenntnis bleibt die gleiche: Dass Watson noch spielt, ist eine Schande. Trotzdem beharrt Chefcoach Kevin Stefanski, Watson bleibe der Starter, mit ihm habe Cleveland die beste Chance, zu gewinnen. Wirklich? Mit Ersatzmann Jameis Winston stünden die Browns sicher nicht schlechter da.
Tatsächlich gibt es nur eine Lösung: Watson muss weg! Vom Feld, am besten auch aus Cleveland. Das wird zwar nicht leicht, weil sich die Browns-Bosse dann eingestehen müssten, dass die ganze Nummer ein gigantischer Fehler war. Das ist aber ohnehin für jeden Beobachter offensichtlich. Dieses groteske Schmierentheater muss aufhören.