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Wie die Horror-Verletzung von Darryl Stingley die NFL veränderte

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Horror-Verletzung prägte die NFL

Darryl Stingley steht in den Siebzigern am Anfang einer aussichtsreichen NFL-Karriere. Doch in einem Testspiel gegen die Raiders ändert sich sein Leben schlagartig.
Morice Norris erwischt es bei einem Tackle so böse, dass ein NFL-Testspiel abgebrochen wird. Sein Trainer ist anschließend völlig aufgelöst und vergießt Tränen.
Darryl Stingley steht in den Siebzigern am Anfang einer aussichtsreichen NFL-Karriere. Doch in einem Testspiel gegen die Raiders ändert sich sein Leben schlagartig.

Eigentlich sollte Darryl Stingley im August 1978 einen der damals höchstdotierten Verträge der NFL unterschreiben.

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Der Wide Receiver der New England Patriots hatte sich mit der Franchise bereits auf eine Vertragsverlängerung geeinigt, die ihn zu einem der bestbezahlten Spieler seiner Position machen sollte.

Die offizielle Bekanntgabe war nach einem Vorbereitungsspiel in Oakland geplant. Doch genau vor 47 Jahren, am 12. August 1978, kam für den 26-Jährigen alles anders.

Im zweiten Viertel des Testspiels gegen die Oakland Raiders lief Stingley eine sogenannte Slant-Route über die Mitte. Der Pass von Quarterback Steve Grogan geriet zu hoch und zu weit. Stingley sprang – und wurde im selben Moment von Raiders-Safety Jack Tatum hart getroffen.

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Ein Zusammenstoß mit Folgen

Die Schiedsrichter sprachen sich gegen ein Foul aus und entschieden sich gegen das Werfen der Flagge. Während Tatum aufstand und zurück in die Abwehr lief, blieb Stingley regungslos am Boden liegen.

Mediziner beider Teams eilten aufs Feld, wenig später wurde der Receiver auf einer Trage vom Platz gebracht. Im Krankenhaus dann die dramatische Diagnose: Genickbruch, Querschnittslähmung vom Hals abwärts.

Die Vertragsunterzeichnung fand nicht statt – Stingley sollte nie wieder laufen können. „Ich habe diesen Moment immer und immer wieder erlebt“, offenbarte er 1988 in einem Interview mit der Associated Press.

„Ich war damals 26 Jahre alt und ich erinnere mich, dass ich dachte: Was wird mit mir passieren? Wenn ich lebe, wie werde ich sein?“, ergänzte Stingley.

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Tatum bleibt auf Distanz

Raiders-Coach John Madden fuhr direkt nach Spielende ins Krankenhaus. Er besuchte Stingley fast täglich, beide wurden enge Freunde.

Ganz anders das Verhältnis zu Tatum: Zwischen dem Verteidiger und Stingley kam es nie zu einem Gespräch. Tatum zeigte öffentlich keine Reue, trug seinen Spitznamen „Attentäter“ sogar mit Stolz.

Eine geplante Begegnung zum 25. Jahrestag des Horror-Fouls platzte, als Stingley erfuhr, dass Tatum das Treffen zur Werbung für seine Autobiografie nutzen wollte.

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Stingleys Leben im Rollstuhl

Stingley blieb den Patriots verbunden, arbeitete als Direktor für Spielerpersonal und engagierte sich für querschnittsgelähmte Patienten sowie benachteiligte Jugendliche in seiner Heimat Chicago.

1983 veröffentlichte er das Buch „Happy to Be Alive“. Trotz seiner Behinderung führte er ein aktives Leben, besuchte NFL-Spiele und sprach über Motivation und Durchhaltevermögen.

Fast drei Jahrzehnte nach der verhängnisvollen Kollision starb Stingley 2007 mit 55 Jahren an den Spätfolgen seiner Verletzung. Bronchialpneumonie, Herzprobleme und die langjährigen Belastungen durch die Querschnittslähmung wurden ihm zum Verhängnis.

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NFL lernt aus Horror-Verletzung

Der Hit von Jack Tatum von den Raiders war damals regelkonform – und doch gilt er als Auslöser für spätere Regeländerungen zum Schutz der Receiver.

Heute sind Kontakte im Kopfbereich stärker reglementiert, und sogenannte Chuck-Manöver sind nur noch in den ersten fünf Yards nach der Line of Scrimmage erlaubt.

Stingley hinterließ seine Ehefrau Martine und drei Söhne. Sein Name steht bis heute für die Gefahren des American Football – und für die Stärke eines Mannes, der trotz eines gebrochenen Lebensweges nicht verbitterte.