Der schwelende Konflikt zwischen Russell Wilson und seinem ehemaligen Head Coach Sean Payton geht in die nächste Runde. Nach dem spektakulären 33:32-Sieg der Denver Broncos gegen die New York Giants am Sonntag stichelte Payton öffentlich gegen seinen früheren Quarterback und löste damit eine Reaktion aus.
Wilson kontert im NFL-Zoff
Wilson kontert im NFL-Zoff
In der Euphorie des Erfolgs erklärte der Coach der Broncos, er habe Giants-Boss John Mara vor dem Duell gesagt, er hätte lieber gegen Russell Wilson als gegen Rookie Jaxson Dart gespielt. Eine Spitze, die Wilson nicht auf sich sitzen ließ. Auf X schrieb der 36-jährige Spielmacher: „Respektlos, aber keine Überraschung. Wusste nicht, dass du noch immer Kopfgelder jagst, 15 Jahre später“, versehen mit Lach-Emojis und seinem früheren Schlachtruf „#LetsRide“.
Payton rudert zurück
Am Mittwoch bemühte sich der Coach um Schadensbegrenzung: „Das war in keiner Weise gegen Russ gerichtet. Ich kann nachvollziehen, dass er es so auffasst, aber meine Aussage bezog sich ausschließlich auf Dart.“ Der 22-jährige Rookie hatte im Spiel gegen Denver 283 Yards und drei Touchdowns erzielt, allerdings auch eine Interception von Linebacker Justin Strnad geworfen und vier Sacks kassiert.
Wilson und Payton hatten sich alles andere als im Guten getrennt. Nach einem schwachen Saisonstart 2023 setzte Payton seinen hochbezahlten Quarterback zwei Spiele vor Schluss auf die Bank. Kurz darauf wurde der neunmalige Pro Bowler im März freigestellt.
Bereits während der vergangenen Spielzeit war es intern zum Eklat gekommen. Laut Wilson drohte die Franchise ihm mit einer Degradierung, sollte er eine im Vertrag verankerte Verletzungsgarantie über 37 Millionen US-Dollar nicht streichen. Die NFL schaltete sich ein, doch der Klub bestritt die Vorwürfe.
„Mit diesem Quarterback haben sie einen Funken gefunden“
Seit der vierten Woche steht der unerfahrene Jaxson Dart an der Spitze der Giants und hat den New Yorkern neuen Schwung gebracht. Payton schwärmte: „Mit diesem Quarterback haben sie einen Funken gefunden.“
Im Duell mit Denver trumpfte allerdings sein Gegenüber Bo Nix auf. Dessen Broncos gerieten gegen News York zunächst mit 0:19 in Rückstand, doch eine furiose Schlussphase mit 33 Punkten brachte die Wende.
Gleichwohl zeigte das Nachspiel rund um Dart, dass bei Payton der Schatten der geplatzten Liaison mit Wilson länger ist als der Jubel über einen spektakulären Sieg.
Obwohl der Trainer beteuert, „größten Respekt” vor Wilson zu haben, scheint das Tischtuch zerschnitten. Der Spielmacher, der in Denver eine Bilanz von elf Siegen bei 19 Niederlagen hinterließ und nie die Playoffs erreichte, hat seine Sicht der Dinge unverrückbar festgezurrt – öffentlich und mit Nachdruck. Solange beide Alphatiere öffentlich sticheln, dürfte der Zwist kaum abklingen.