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Draisaitl verpasst Krönung! Sogar der Gegner hat Mitleid

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Draisaitl? „Ich fühle sehr mit ihm“

Nico Sturm feiert den zweiten Stanley-Cup-Sieg seiner NHL-Karriere. Der Panthers-Profi gibt im SPORT1-Interview emotionale Einblicke und teilt seine Gedanken zum erneut unterlegenen Leon Draisaitl.
Nico Sturm spricht über den erneuten Triumph der Florida Panthers und seinen persönlichen Weg zum 2. Titel in der NHL. Zudem adelt er die Leistungen von Leon Draisaitl und sieht einen Titel in der Zukunft des Kölners.
Nico Sturm feiert den zweiten Stanley-Cup-Sieg seiner NHL-Karriere. Der Panthers-Profi gibt im SPORT1-Interview emotionale Einblicke und teilt seine Gedanken zum erneut unterlegenen Leon Draisaitl.

Nach einem 5:1-Sieg im sechsten Spiel der NHL Finals steht fest, was sich Nico Sturm so sehr gewünscht hat: Die Florida Panthers haben gegen die Edmonton Oilers zum zweiten Mal in Folge den Stanley Cup gewonnen.

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Der Deutsche darf nach seinem Triumph mit den Colorado Avalanche 2022 damit zum zweiten Mal die begehrteste Trophäe in seiner Sportart nach oben strecken. Nach dem Spiel gibt der 30-Jährige im SPORT1-Interview Einblick in sein Seelenleben, ordnet den Erfolg ein und schwärmt von Landsmann Leon Draisaitl, der weiter auf die Krönung seiner Karriere warten muss.

SPORT1: Herr Sturm, Sie sind zum zweiten Mal Stanley-Cup-Champion. Wie steht es aktuell um Ihre Gefühlswelt?

Nico Sturm: Ich spüre in allererster Linie Dankbarkeit. Es war keine einfache Saison - mit zwei schwierigen Verletzungen. Man weiß nie, was passiert, wenn man in einem Vertragsjahr ist. Ich habe gehofft und gebetet, dass ich wieder die Chance bekomme, in einer Top-Mannschaft dem Stanley Cup nachjagen zu dürfen. Ich habe zu Billy (Bill Zito, General Manager der Panthers, Anm. d. Red.) schon gesagt, wie unglaublich dankbar ich ihm bin, dass er mir die Chance gegeben hat, dass er mich hier reingebracht hat, dass ich ein kleines Puzzlestück des Erfolgs sein durfte. Die Trophäe anfassen zu dürfen, wieder in die Höhe stemmen zu dürfen, ist ein absolutes Privileg und ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich diesen Sport, meinen Beruf machen, und in der NHL sein darf.

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SPORT1: Im März waren Sie noch bei den San Jose Sharks, dem schlechtesten NHL-Team. Jetzt sind Sie zum zweiten Mal Stanley-Cup-Champion. Sie haben acht Spiele in den Playoffs gespielt - inwiefern schmälert es Ihre Freude, dass Sie in der Finalserie nicht dabei waren?

Sturm: Meine Freude schmälert das überhaupt nicht, denn ich hätte mich auch in den Playoffs verletzen können. Es gibt jedes Jahr in jeder Mannschaft Spieler, die genau diesen Job machen müssen. Dieses Jahr war es meiner und ich glaube - ganz ehrlich -, es gibt ganz viele Spieler in der Liga, die gerne mit dir tauschen würden in dem Moment. Ich bin einfach nur stolz, dass ich Teil des Erfolgs hier sein durfte.

SPORT1: Ihre beiden Brüder sind hier, Ihre Verlobte. Wie schön ist es, diesen Erfolg mit der Familie feiern zu können?

Sturm: Die wichtigsten Menschen in unserem Leben sind hier. Mütter, Väter, Brüder, Frauen, Kinder. Ohne den emotionalen Rückhalt geht so eine Saison überhaupt nicht. Wir haben gerade schon unsere Eltern in Augsburg angerufen, ohne die macht das auch keinen Spaß. Wenn man in die Gesichter der Familienmitglieder schaut - die freuen sich mehr als die Spieler selbst.

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Sturm fühlt mit Draisaitl

SPORT1: Sie haben einen langen und steinigen Weg hinter sich, erst mit 24 Jahren in der NHL debütiert, viele Jahre in unteren Ligen gespielt. Macht es das noch spezieller, nun zum zweiten Mal die begehrteste Eishockeytrophäe der Welt nach oben halten?

Sturm: Keine Karriere ist in Stein gemeißelt. Ich war mit viel Glück gesegnet, dass ich in meiner Karriere bisher keine großen Verletzungen hatte. Gott sei Dank. Dass ich immer die richtigen Coaches, Manager und Agenten um mich hatte. Auch Leute, die mich in einer positiven Art und Weise kritisch beurteilt haben. Die mir gesagt haben, was ich an meinem Spiel verbessern muss, was sich ändern muss, um in der NHL Fuß zu fassen. Hätte ich vor zehn Jahren gedacht, dass ich hier zweimal stehe? Wahrscheinlich nicht.

SPORT1: Welcher Triumph war schöner? 2022 mit den Colorado Avalanche - oder heute?

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Sturm: Das ist unterschiedlich. Der erste Triumph ist im Eishockey auch immer etwas Romantisches. Ich glaube, ich sehe den Erfolg jetzt hier auch ein bisschen als Belohnung für die Arbeit in den vergangenen drei Jahren, wo es nicht immer witzig war. Wo viele Spiele verloren wurden. Ich weiß noch, als ich im zurückliegenden Jahr das entscheidende siebte Spiel zuhause geschaut habe, und mir, als ich gesehen habe, wie Florida den Pokal in die Höhe gestemmt hat, fest vorgenommen habe, dass ich hier nochmal stehen will. Dass ich jetzt hier sein darf, ist überragend.

SPORT1: Im Duell der zwei deutschen Finalisten gibt es mit Ihnen einen Sieger, aber mit Leon Draisaitl auch einen Verlierer. Er hat es nun zum zweiten Mal in Folge nicht geschafft. Wie sind Ihre Gedanken?

Sturm: Ich bin fest davon überzeugt, dass auch Leon seinen Stanley Cup noch holen wird. Aus deutscher Sicht hätte es niemand mehr verdient als Leon. Seine individuellen Statistiken, was er jedes Jahr leistet - das ist in einer anderen Liga. Ich habe schon oft gesagt: Leon gehört für mich zu den fünf besten Spielern der Welt. Er ist der beste Spieler, den wir in Deutschland haben, er ist das Aushängeschild in unserem Sport. Ich fühle sehr mit ihm mit.

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SPORT1: Wie wird jetzt gefeiert und wo?

Sturm: Wo weiß ich nicht. Ich kenne mich in Fort Lauderdale ehrlich gesagt noch nicht so gut aus. Die Bar-Szene muss ich noch erkunden. Aber ich freue mich, dass ich jetzt zum ersten Mal seit ein paar Monaten mal wieder ein kühles Bier trinken darf.