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Volleyball: Georg Grozer über Corona-Erkrankung und Nationalmannschaft

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Volleyball: Georg Grozer über Corona-Erkrankung und Nationalmannschaft

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Grozer: "Bin kein Volleyball-Fan"

Georg Grozer ist der Superstar im deutschen Volleyball. Im SPORT1 Volleytalk spricht er über seine Corona-Erkrankung und wie ihn Andrea Giani ins DVV-Team zurückholte.
Georg Grozer ist der Superstar im deutschen Volleyball
Georg Grozer ist der Superstar im deutschen Volleyball
© Imago
Katharina Hosser, Daniel Höhr, Manuel Habermeier
Georg Grozer ist der Superstar im deutschen Volleyball. Im SPORT1 Volleytalk spricht er über seine Corona-Erkrankung und wie ihn Andrea Giani ins DVV-Team zurückholte.

Corona macht vor niemandem halt!

Auch Deutschlands Volleyball-Superstar Georg Grozer hat sich im Dezember mit dem tükischen Virus infiziert. Anfang des Monats gab sein Verein Sales Bluenergy Volley Piacenza bekannt, dass der 36-Jährige mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen sei.

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Nach dem Auftreten leichter Symptome - unter anderem trockener Husten - wurde trotz eines ersten negativen Tests ein weiterer Abstrich durchgeführt. Dieser zeigte ein schwach positives Ergebnis, worauf sich Grozer in heimische Isolation begab.

Eine schwere Zeit, wie er nun im SPORT1 Volleytalk zugab: "Ich bin immer noch in Quarantäne, bin immer noch eingeschlossen. Bei uns Jungs ist das vielleicht einfacher, wir sind gerne zu Hause, aber die letzten zwei, drei Tage sind schon nervig, dass ich nicht selbst einkaufen gehen kann und das kaufen kann, was ich möchte, nirgendwo hingehen darf."

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Bereits im Sommer musste er sich in Quarantäne begeben, da er von Russland nach Ungarn zu seiner Familie gereist war. Damals hatte er zumindest den heimischen Garten - ein Luxus, den er im Laufe der Zeit sehr zu schätzen lernt. "Da war ich zumindest draußen in meinem Garten. Da tun mir die Leute wirklich leid, die eine Familie haben und auf engstem Raum zusammenwohnen und dann bekommt einer Corona. Das wünsche ich wirklich keinem."

Grozer: "Corona war die Hölle"

Aber im Vergleich zur eigentlichen Erkrankung war die Quarantäne nur eine kleine Herausforderung. Körperlich wurde er im Dezember bis an seine Grenzen gebracht. "Die ersten vier, fünf Tage waren die Hölle, mit ganz hohem Fieber und Atemproblemen." Dazu seien noch Appetitlosigkeit und Schlafprobleme gekommen. Vier Tage lang habe er Kopf- und Gelenkschmerzen gehabt.

Erst jetzt arbeitet sich der Körper langsam aus dieser Phase heraus. Wie sehr sein Körper geschwächt war, merkte er täglich im Training. Zwar sei er nicht mehr der Jüngste, aber "das war wirklich das erste Mal, dass ich umgeknickt bin in meiner Karriere."

Besonders bitter - die Corona-bedingte Verletzung erfolgte direkt im Anschluss an eine Bänderverletzung. Nach sechs Tagen kehrte er gerade wieder ins Training zurück, als ihn Corona wieder zurückgeworfen hatte. "Ich mache die Übungen jetzt zu Hause seit zwei Tagen, aber mein Körper ist so geschwächt", erklärte er die Situation. Wann er wieder auf das Feld zurückkehren kann, steht aktuell noch in den Sternen: "Mit der Physiotherapie musste ich ja auch aufhören, bzw. wir haben gar nicht richtig angefangen."

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Erinnerung an vergangene Erfolge als Seelentröster

In dieser Phase helfen ihm die Erinnerungen an Erfolge der Vergangenheit, um die Mühen für das Comeback durchzustehen. Gerade an seine Zeit in der deutschen Nationalmannschaft denkt er gerne zurück. Ein besonderes Highlight waren die Olympischen Spiele 2012. "Für europäische Teams ist das nicht so einfach, die zu erreichen. Das haben wir geschafft und das war einer der größten Träume, den ich verwirklicht habe."

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Auch die Bronze-Medaille bei der WM 2014 und die EM-Silbermedaille 2017 stehen bei ihm hoch im Kurs. Dabei hätte er das EM-Finale fast verpasst, da er bereits aus dem DVV-Team zurückgetreten war.

Dabei wären die Bemühungen von DVV-Trainer Andrea Giani fast umsonst gewesen. "Ich wusste lange Zeit nicht wer Gianox (Spitzname Andrea Gianis, Anm.d.Red.) ist", verriet Grozer und offenbarte einen kuriosen Grund für seine Unwissenheit: "Ich muss ehrlich sagen, ich bin kein großer Volleyball-Fan. Also das muss man so verstehen, dass ich nie Volleyball verfolgt habe."

Giani überredet ihn zum Comeback

Zum Glück für Grozer und das deutsche Volleyball ließ er sich jedoch überreden - nicht ohne zuvor jedoch seine damalige Frau von der Idee überzeugen zu müssen. "Damals ging es mit meiner Ex-Frau schon nicht so gut. Deswegen wollte ich ja auch mit der Nationalmannschaft aufhören, damit ich mehr Zeit für die Familie habe."

Dennoch rang er ihr die Erlaubnis für sein Comeback im DVV-Team ab, da er in diesem Sport noch Träume gehabt hätte, die er sich erfüllen wollte.

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Diese Träume habe er nun aber gelebt, weswegen ein weiteres Comeback im Trikot der deutschen Nationalmannschaft nicht mehr in Frage kommt. "Ich habe mit der Nationalmannschaft erreicht, was zu erreichen war."

Rückkehr nach Deutschland nicht auszuschließen

Eine Rückkehr in die deutsche Bundesliga will er hingegen nicht ausschließen. Zumal mit den BR Volleys in Deutschland ein internationales Top-Team mit Weltstars wie Sergey Grankin existiert. "Ich bin froh, dass eine Mannschaft in Deutschland mit dieser Kapazität existiert. Ich glaube, der Verein kann stolz auf sich sein und ich glaube, die machen eine sehr gute Arbeit. Anscheinend ist das möglich, wenn man das möchte."

Und einen Traum gibt es noch, den er sich in Deutschland erfüllen könnte. Zwar wurde er mit Friedrichshafen schon deutscher Meister, aber "den Pokal habe ich in Deutschland auch noch nicht gewonnen."

Auch ein Weltstar hat also noch Träume. Vielleicht geht ja auch dieser Traum noch in Erfüllung. Die deutschen Volleyball-Fans würden sich freuen.

Das komplette Gespräch mit Georg Grozer gibt es zum Nachhören im SPORT1-Volleytalk.