Joel Banks und die Berlin Recycling Volleys richteten ihre Blicke sorgenvoll auf Ruben Schott. Unglücklich war der Kapitän des Titelverteidigers im zweiten Finalspiel der Volleyball-Bundesliga umgeknickt und hatte die ohnehin brenzlige Lage vor dem möglicherweise entscheidenden dritten Duell gegen den Dauerrivalen VfB Friedrichshafen am Samstag unfreiwillig verschärft.
Final-K.o. droht: Sorgen um Schott
Eine MRT-Untersuchung am Donnerstag sollte Klarheit über die Schwere der Sprunggelenksverletzung schaffen. Dass Schott in der Berliner Max-Schmeling-Halle helfen kann, den ersten Titel-Matchball für Friedrichshafen abzuwenden, ist fraglich. Dauersieger Berlin, der die letzten sieben Titel gewann, steht nach dem 1:3 am Mittwochabend mit dem Rücken zur Wand.
0:2 steht es in der Best-of-five-Serie - die Stimmung ist gedrückt. "Es ist eine bittere Niederlage. Rubens Verletzung war ein Schockmoment", sagte Headcoach Banks. Schott war beim Ballwechsel zum 8:11 umgeknickt. Berlin spielte zunächst ordentlich weiter, verlor dann aber den Anschluss. "Jeder hat versucht, etwas zu ändern, aber in den Sätzen drei und vier war Friedrichshafen klar die bessere Mannschaft", sagte Banks.
Nationalspieler Johannes Tille wollte Schotts Verletzung "nicht als Entschuldigung nehmen" und gab sich kämpferisch: "Für uns hat sich nichts verändert. Wir müssen noch immer drei Spiele gewinnen, und solange wir das dritte Match nicht verloren haben, geht es weiter."
Friedrichshafen kann derweil vom 14. Titel träumen - und dem alleinigen Status des deutschen Rekordmeisters. Aktuell stehen auch die Berliner bei 13 Meisterschaften. Den bislang letzten Meistertitel gewann der VfB 2015. "Die Mannschaft glaubt einfach an sich", sagte Cheftrainer Mark Lebedew: "So ein Spiel ist wie das Leben, du musst nach vorne schauen und einfach losgehen. Wir haben jetzt eine große Chance, am Samstag in Berlin Meister zu werden."
Vorbereitet auf die erhoffte Meisterparty ist der VfB jedenfalls. Für die Begegnung am Samstag veranstalten die Häfler ein Public Viewing in der heimischen Arena.