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Ein heikles Thema im Biathlon

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Ein heikles Thema im Biathlon

Hate Speech im Biathlon ist ein sensibles Thema, das trotzdem immer wieder aufkommt. Zuletzt bei Ingrid Landmark Tandrevold, aber auch der DSV ist betroffen. Dieser klärt in einem Statement auf.
Die Biathlon-WM findet dieses Jahr im schweizerischen Lenzerheide statt. Zwölf Mal kämpfen die Biathleten vom 12. Bis zum 23. Februar um Edelmetall.
Hate Speech im Biathlon ist ein sensibles Thema, das trotzdem immer wieder aufkommt. Zuletzt bei Ingrid Landmark Tandrevold, aber auch der DSV ist betroffen. Dieser klärt in einem Statement auf.

Die jüngsten Ereignisse um Ingrid Landmark Tandrevold fachten ein heikles Thema im Biathlon an, das seit längerer Zeit keine wirkliche Lösung kennt: Hate Speech in den sozialen Medien.

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Nach ihrem unglücklichen WM-Auftakt in der Mixed-Staffel veröffentlichte die Norwegerin üble Hassnachrichten, die sie erreichten: Von „Ich wünsche dir alles Schlechte dieser Welt“ bis hin zu bösartigen sexuellen Beleidigungen und weiteren aggressiven Herabsetzungen.

Die Geschichte der Norwegerin ist kein Einzelfall. Erst im vergangenen Jahr äußerte sich Vanessa Voigt über den negativen Einfluss von Hass im Netz – und musste neben Solidarität auch Kritik von Legende Ole Einar Björndalen einstecken. Man solle die Social-Media-Kanäle einfach ausblenden riet der Norweger damals. Doch ist das überhaupt möglich?

So gehen die Deutschen mit Hass im Netz um

„Letztlich ist der Umgang mit Social Media immer eine persönliche Entscheidung“, erklärten Felix Bitterling (Sportdirektor Biathlon beim Deutschen Skiverband) und Stefan Schwarzbach (Vorstand und Geschäftsführer der Marketing GmbH) auf SPORT1-Nachfrage zum Umgang mit Hass im Netz.

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Die Athletinnen und Athleten sollen dennoch die sozialen Medien möglichst bewusst nutzen und aktiv Pausen setzen, um eine Ablenkung zu vermeiden.

„Unser Anspruch ist es, mit unseren Expertinnen und Experten aktiv und beratend zur Seite zur stehen und zukünftig noch stärker als bisher proaktiv zu sensibilisieren“, stellten Bitterling und Schwarzbach klar.

Der DSV nehme das Thema „natürlich ernst“, und stehe im ständigen Austausch mit den Athletinnen und Athleten. „Wir haben für jede Disziplin feste Ansprechpartnerin und Ansprechpartner, an die sie sich unsere Sportler jederzeit wenden können“, hieß es in dem Statement.

Schritt an die Öffentlichkeit der richtige?

Sowohl Tandrevold als auch Voigt wagten einen Schritt an die Öffentlichkeit, zeigten der Welt die Hassnachrichten teilhaben und halfen, für das Thema zu sensibilisieren. Doch neben Solidarität gab es zum Teil auch Kritik für diesen Schritt. Schließlich bekommen die Verfasser solcher Nachrichten dadurch ihre Aufmerksamkeit – genau das, was sie wollen.

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Ist es nicht doch besser, das ganze für sich zu behalten? Ganz nach dem Motto „Don’t feed the trolls“? Keine leichte Frage für die Verantwortlichen des DSV: „Beides hat seine Berechtigung. Das öffentliche Teilen kann ein wichtiges Zeichen setzen und das Bewusstsein für ‚Hatespeech‘ schärfen. Gleichzeitig sollte man den Verfassern solcher Kommentare aber auch nicht unnötige Aufmerksamkeit zukommen lassen.“ Am Ende sei es wieder eine Entscheidung, die die Betroffenen von Fall zu Fall individuell treffen müsse.

Bei Olympia kooperierte der DOSB mit einem KI-Unternehmen und stellte Athletinnen und Athleten einen Echtzeitfilter zur Verfügung. Dieser sollte Hasskommentare erst gar nicht sichtbar machen und so proaktiv und direkt vor Hetze im Netz schützen.

Ein Thema, das für den DSV aktuell noch nicht infrage kommt: „Wir stehen zwar im engen Austausch mit dem DOSB, allerdings betreiben wir derzeit nur aktives Community Management. Das ist nach unserer Erfahrung die effektivste Möglichkeit.“

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DSV: „Man braucht Fingerspitzengefühl“

Schließlich sei es nicht immer einfach zu unterscheiden, was noch „freie Meinungsäußerung“ ist und was schon „unter die Gürtellinie“ geht. „Da braucht es auch das nötige Fingerspitzengefühl“, so Bitterling und Schwarzbach.

Ein weiterer Faktor, der nicht sofort ins Auge sticht, sei auch die sehr aktive Ski-Community, die „bei unpassenden Äußerungen die Sache durchaus auch mal selbst reguliert“.