David Zobel hat in der Biathlon-Podcastreihe „Extrarunde“ bemerkenswert offen über seine schwierige Saison gesprochen. Nach einem starken Sommer-Training schaffte Zobel die Qualifikation für den Weltcupstart in Kontiolahti. Zwei schwache Leistungen in den Einzelrennen reichten aus – Zobel wurde aus dem Weltcup-Team gestrichen.
Deutscher Biathlet lässt tief blicken
„Ich habe den ganzen Sommer gut geschossen, in Kontiolahti hat es aber nicht geklappt. Dass ich daraufhin direkt aussortiert wurde und keine weitere Chance bekommen habe, war meiner Meinung nach die falsche Entscheidung. Das habe ich intern auch so kommuniziert“, erklärte er.
„So viel geheult wie noch nie“
Wie sehr ihn die Entscheidung des Trainerteams traf, machte er eindrücklich deutlich: Die Zugfahrt nach Hause wurde für Zobel zum emotionalen Tiefpunkt. „Ich habe so viel geheult wie noch nie. Ich war mental komplett am Boden und so nah dran, alles hinzuschmeißen wie nie zuvor.“
Stattdessen kämpfte sich Zobel – unterstützt von seinem Umfeld und einer Mentaltrainerin – zurück. Über den IBU-Cup und gute Ergebnisse bei der Europameisterschaft in Martell, wo er Staffel-Silber gewann, arbeitete er sich wieder ins Weltcup-Team. Auch wenn er bei der WM in Lenzerheide mit Platz 28 nicht ganz vorne mitmischte, konnte er sich stabilisieren. „Natürlich war ich nicht gut und bin mit meinem Winter nicht zufrieden“, bilanzierte er selbstkritisch.
Den Blick richtet Zobel jetzt konsequent nach vorn: Sein großes Ziel ist Olympia. Besonders die Verpflichtung des neuen Herren-Bundestrainers Tobias Reiter gibt ihm Rückenwind. „Er war immer eine mentale Stütze für mich und will uns wirklich besser machen. Das spürt man.“ Die harte Konkurrenz bleibt, aber Zobel zeigt sich entschlossen: Er will im kommenden Winter angreifen.