Der Internationale Skiverband (FIS) reagiert mit tiefgreifenden Regelreformen offiziell auf die Manipulationsskandale der vergangenen Skisprung-Saison.
Rote Karte! Skisprung-Revolution
Ab dem kommenden Winter gelten neue Sanktionsmechanismen im Weltcup – inklusive eines Verwarnsystems, das mit Gelben und Roten Karten arbeitet. Über das neue System wurde bereits berichtet, nun hat die FIS es im Rahmen ihres Kongresses offiziell verabschiedet.
Konkret bedeutet das neue System: Verstößt ein Athlet mit seinem Anzug gegen das Reglement, erhält er künftig zunächst eine Gelbe Karte - eine Verwarnung.
Kommt es zu einem weiteren Verstoß, greift die Rote Karte. Der Springer wird in diesem Fall vom nächsten Wettkampf ausgeschlossen.
Auch die Nation wird bestraft
Zusätzlich verliert seine Nation einen Startplatz für die betreffende Veranstaltung.
Damit gehen die Konsequenzen über eine bloße Disqualifikation im Einzelwettbewerb hinaus und haben nun auch Auswirkungen auf künftige Wettkämpfe.
Neben dem neuen Kartensystem will die FIS künftig auch bei den Kontrollen technisch nachrüsten: Modernisierte Messmethoden und strengere Vorgaben bei den Anzügen sollen Manipulationen erschweren.
Auch personell gibt es Veränderungen: Mit Christian Winkler übernimmt ein Deutscher die Rolle des Chefkontrolleurs. Ihm zur Seite steht der ehemalige österreichische Skispringer Mathias Hafele.
Norweger sorgten für Skandal
Auslöser der Regelverschärfung war ein Skandal bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim im vergangenen Winter.
Dort war bekannt geworden, dass Norwegens Skisprung-Team bewusst mit regelwidrigen Anzügen angetreten war. Der damalige Chefkontrolleur Christian Kathol trat in der Folge zurück.