Rund einen Monat nach ihrem Sturz auf der Olympia-Schanze im italienischen Predazzo hat Eva Pinkelnig schwere Vorwürfe gegen den Internationalen Skiverband (FIS) erhoben. In der ORF-Sendung Sport am Sonntag sagte die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2022/23, sie habe das Gefühl gehabt, man habe sie „als Versuchskaninchen missbraucht“.
„Als Versuchskaninchen missbraucht“ - Verletzter Star teilt aus!
Schwere Vorwürfe von Skisprung-Star
Pinkelnig zog sich im September beim Sommer-Grand-Prix in Predazzo einen Kreuzbandriss zu. Die Österreicherin kritisierte, dass die Athleten unter Zeitdruck auf eine als problematisch bekannte Schanze geschickt wurden, ohne ausreichend informiert zu werden. „Uns so einfach unter Zeitdruck noch runter zu jagen“, sei die vollkommen falsche Entscheidung gewesen.
Zoff im Skispringen deutet sich an: „Fehlkonstruktion!“
„Wir wissen mittlerweile, dass das Profil der Schanze schwierig ist. Der FIS-Renndirektor persönlich hat von einer Fehlkonstruktion gesprochen. Warum informiert man uns nicht?“, sagte Pinkelnig. „Es wird immer davon geredet, wir Athleten stünden im Mittelpunkt.“ Wie Pinkelnig stürzten auch die Kanadierin Alexandria Loutitt und die Nordische Kombiniererin Haruka Kasai aus Japan am gleichen Wochenende schwer und erlitten Kreuzbandrisse. Letztere auf der Großschanze.
Pinkelnig: „Es soll einfach nicht so sein“
„Braucht es drei schwer verletzte Sportlerinnen oder zwei auf dieser Schanze und nur eine auf der Schanze daneben, um zu wissen dass da was nicht hinhaut?“, fragte Pinkelnig. Der FIS-Skisprung-Renndirektor Sandro Pertile bewertete die Kritik zwar als zu hart, zeigte jedoch Verständnis für die verletzten Sportlerinnen: „Ich verstehe die Reaktion der Athletin“, sagte Pertile und betonte, dass sich um Lösungen gekümmert werden soll.
Für Pinkelnig selbst würden Anpassungen allerdings zu spät kommen. Sie verpasst die Olympischen Spiele 2026 definitiv, die Winterspiele 2030 wird sie wohl nicht mehr absolvieren. Doch die Österreicherin hat sich mit der Situation schon abgefunden: „Es soll einfach nicht so sein. Aber das ist völlig okay. Ich habe so viel anderes erreicht. Und ich glaube, ich werde auch noch einiges erreichen.“