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Hochbrisanter Ärger um gefeuerten WWE-Star: Deal mit Rivale AEW ungültig?

Deal ungültig? Ärger um Ex-WWE-Star

Das AEW-Comeback des bei WWE gefeuerten Andrade El Idolo liegt offenbar auf Eis, weil WWE auf eine drakonischen Nichtantritts-Klausel pochen soll. Das Thema hat eine brisante Vorgeschichte.
Andrade El Idolos Comeback bei AEW liegt auf Eis
Andrade El Idolos Comeback bei AEW liegt auf Eis
© IMAGO / Imagn Images
Das AEW-Comeback des bei WWE gefeuerten Andrade El Idolo liegt offenbar auf Eis, weil WWE auf eine drakonischen Nichtantritts-Klausel pochen soll. Das Thema hat eine brisante Vorgeschichte.

Hat sich WWE-Konkurrent All Elite Wrestling zu früh darüber gefreut, dass ihm ein prominenter Star in den Schoß gefallen ist?

Der nach seiner Entlassung beim Wrestling-Marktführer zu AEW gewechselte Andrade El Idolo scheint vorerst nicht mehr für die Liga von Tony Khan verfügbar zu sein. Grund ist laut US-Medienberichten eine bislang unbekannte Klausel im WWE-Vertrag des Mexikaners. Der daraus resultierende Ärger - der eine brisante Vorgeschichte hat - hat eine größere Tragweite und wirft innerhalb der Szene viele Fragen auf.

AEW-Comeback von Andrade El Idolo auf Eis

Zur Erinnerung: Andrade wurde im September aus disziplinarischen Gründen von WWE gefeuert und feierte dann am 1. Oktober ein Überraschungs-Comeback bei AEW, bei dem er den ehemaligen World Champion Kenny Omega attackierte und sich der „Family“ von Manager Don Callis anschloss.

Danach tauchte Andrade im AEW-TV allerdings nicht mehr auf - was für Rätselraten sorgte. Die Lösung, die schließlich durchsickerte: Es gibt allem Anschein nach ein vertragsrechtliches Problem, das sich vor AEW und Andrade aufgetan hat.

Wie der Reporter Bryan Alvarez im Wrestling Observer berichtet, soll in Andrades WWE-Vertrag eine Klausel stehen, die ihn im Fall eines Rauswurfs aus disziplinarischen Gründen oder eines Vertragsbruchs mit einem einjährigen Auftrittsverbot für andere Ligen belegt. Dies sei offenbar eine Standardklausel seit der Gründung des neuen WWE-Mutterkonzerns TKO im Jahr 2023.

WWE-Wirbel um Andrade hat eine Vorgeschichte

Bei WWE sind die sogenannten „no compete clauses“ seit Jahren ein fester Bestandteil aller Vertragswerke. Nach Entlassungen dürfen Hauptkader-Stars in der Regel 90 Tage lang nicht bei der Konkurrenz antreten, es handelt sich im Wesentlichen um Kündigungsfristen: Die Verträge und Gehaltszahlungen laufen weiter, ehe die Betroffenen frei für neue Jobs werden.

Die neue, schärfere Klausel dient offensichtlich zur Abschreckung für unzufriedene Performer, den eigenen Rauswurf zu provozieren, um stattdessen bei einer anderen Liga anzuheuern.

Pikant: Noch vor drei Jahren gab es zwischen AEW und WWE böses Blut, weil WWE diverse AEW-Performer mit gültigen Verträgen ermuntert haben soll, um ihre Entlassung zu bitten. Es ging um eine Reihe früherer WWE-Wrestler, die zu AEW gegangen waren, nachdem sie von Ex-Boss Vince McMahon gefeuert worden oder vor ihm geflüchtet waren und die der neue Lenker „Triple H“ Paul Levesque zurückhaben wollte - Andrade war offensichtlich unter ihnen.

Der damals bei AEW aktive Top-Techniker fiel danach mit diversen Disziplinlosigkeiten auf, die den Eindruck erweckten, dass er einen Rauswurf forcieren wollte, um zurück zu WWE und zu seiner damaligen Frau Charlotte Flair wechseln zu können. AEW ließ sich nicht provozieren, Andrade ließ schließlich Ende 2023 seinen Vertrag auslaufen und unterschrieb zum zweiten Mal bei WWE.

Entlassung wegen Doping-Ärger?

Mittlerweile ist die Ehe von Andrade und Flair ebenso zerbrochen wie die zweite Arbeitsbeziehung mit WWE. Der Grund dafür soll - Pikanterie Nummer 3 - ein oder mehrere Verstöße gegen die Wellness Policy von WWE sein, die Anti-Doping-Politik der Liga. Dies berichten übereinstimmend mehrere Medien, unter ihnen Sports Illustrated.

Der Fall Andrade wirft damit nebenbei ein Schlaglicht darauf, wie WWE das Thema inzwischen komplett abseits der Öffentlichkeit und hinter verschlossenen Türen regelt - ebenso wie AEW.

Ob es nun tatsächlich ein Jahr dauert, bis Andrade wieder bei AEW auftaucht, bleibt abzuwarten: Branchenbeobachter zweifeln, ob die WWE-Klausel einer juristischen Prüfung standhalten würde - andererseits ist auch die Frage, ob die beteiligten Parteien es auf eine Klage ankommen lassen oder sich auf einen Deal hinter den Kulissen verständigen.

AEW-Boss Khan wicht auf der Pressekonferenz vor dem Großevent WrestleDream in der Nacht konkreten Fragen zum Fall Andrade aus und bekundete nur allgemein seine Wertschätzung für den 35-Jährigen.