Das erste WWE-Jahr ohne seinen Gründer Vince McMahon neigt sich langsam dem Ende zu - und diese Nachricht verdeutlicht, wie sehr sich in diesem Jahr die Machtposition der weltgrößten Wrestling-Liga gefestigt hat.
WWE fügt AEW bittere Niederlage zu
In einem seltenen direkten Quotenduell hat WWE dem Konkurrenten AEW eine schmerzhafte Niederlage zugefügt - obwohl der Marktführer dafür „nur“ seine drittwichtigste Show aufbieten musste.
WWE besiegt AEW auch mit der Drittshow
Zum ersten Mal seit längerer Zeit trat der WWE-Aufbaukader NXT am Mittwoch wieder in einer direkten Sendezeit-Konkurrenz gegen die AEW-Hauptshow Dynamite an - Grund war eine Verschiebung von NXT von Dienstag auf Mittwoch wegen der Berichterstattung über die US-Präsidentschaftswahl.
NXT bot eine Spezialausgabe aus der alten ECW-Arena in Philadelphia, mit Gastauftritten diverser Legenden aus der früheren Kultliga von WWE Hall of Famer Paul Heyman - unter anderem Rob Van Dam, Rhyno, Dawn Marie, Francine und die Dudley Boyz. Hauptattraktion bei Dynamite war der erste vorab angekündigte Auftritt des frisch verpflichteten Ex-WWE-Champions Bobby Lashley.
Trotz Lashley und trotz der Tatsache, dass AEW auf dem gewohnten Sendeplatz eigentlich einen wertvollen Vorteil hatte, siegte NXT - sowohl in der Gesamtschau der Zuschauer als auch im wichtigeren Rating der werberelevanten Zielgruppe zwischen 18 und 49.
NXT konnte insgesamt 921.000 Zuschauer anziehen, während AEW Dynamite auf etwa 609.000 Zuschauer kam. Im „Demo Rating“ war es deutlich enger, aber NXT triumphierte dort ebenfalls mit 0.17 zu 0.16. Es war die schwächste Quote, die die Liga von Tony Khan je auf seinem regulären Dynamite-Sendeplatz eingefahren hat.
Die Machtverhältnisse haben sich massiv verschoben
Der direkte Vergleich zeigt, wie weit die Schere zwischen WWE und AEW aktuell auseinandergegangen ist. Es ist eine massive Machtverschiebung im Vergleich zu Ende 2021 / Anfang 2022, als AEW Dynamite im „Demo Rating“ mehrmals sogar das WWE-Flaggschiff RAW im Fernduell besiegen konnte. In dieser Woche lag die RAW-Quote in der Zielgruppe bei 0.48, dreimal so hoch wie die von Dynamite.
2022 begann der größte WWE-Boom seit der „Attitude Era“ um die Jahrtausendwende, befeuert auch durch die Wechsel von AEW-Mitgründer Cody Rhodes - mittlerweile Champion und Aushängeschild von WWE - und die Wirren um den mittlerweile ebenfalls zu WWE zurückgekehrten CM Punk. Die Trendwende begann schon unter dem unter schweren Skandal-Vorwürfen zurückgetretenen McMahon und wurde von der vielgelobten Arbeit des neuen starken Manns „Triple H“ Paul Levesque gefestigt.
AEW konnte zwar kürzlich mit einem neuen und lukrativen TV-Deal seine mittelfristige Zukunft sichern, trotz starker und namhafter Verpflichtungen in den vergangenen 12 Monaten (Adam „Edge“ Copeland, Mercedes Moné. Will Ospreay, Kazuchika Okada, Ricochet) ist das Momentum der besten Jahre weiter nicht in Sicht.
Der allgemeine Bedarf nach einer Alternative zu WWE hat spürbar abgenommen.