Auf dem Weg zum WWE-Giganten? "Er wird berühmter als sein Vater werden"

Zu Beginn seiner Karriere hielten ihn viele WWE-Fans für einen privilegierten Legendensohn, der in erster Linie von seinem Nachnamen lebt.

Bei der Megashow WrestleMania 41 wurde deutlicher denn je, dass hinter Dominik Mysterio mehr steckt. Viel mehr.

Dominik Mysterio begeistert bei WrestleMania

Der Sohn der mexikanischen Wrestling-Ikone Rey Mysterio feierte im NFL-Stadion von Las Vegas mit dem Gewinn des traditionsreichen Intercontinental Titles den bislang größten Sieg seiner Karriere - und wie: Der clever inszenierte Triumph von „Dirty Dom“ in einem Vierkampf mit dem entthronten Bron Breakker, Penta und Finn Balor sorgte bei den Zuschauern für eine völlige Jubel-Eskalation, die vielleicht größte des gesamten Mania-Wochenendes.

Mehr und mehr Beobachter gewinnen den Eindruck, der Entwicklung einer ganz großen Karriere beizuwohnen. Unter ihnen: der eigentliche WrestleMania-Hauptdarsteller, WWE-Rekordchampion John Cena, der den 28 Jahre alten Mysterio bei einem Medienauftritt nach der Show in den Himmel lobte.

John Cena lobt „Dirty Dom“ in den Himmel

„Dom Mysterio ist für das Wrestling geboren. Punkt“, sagte der nun 17-malige WWE World Champion Cena in der Pat McAfee Show: „Ich hatte das Vergnügen, früh in seiner Karriere mit ihm zu arbeiten. Ich hatte mit vielen Kollegen zu tun, Talenten und Routiniers. Man kann sofort erkennen, wer das Zeug dazu hat. Dom macht alles mühelos. Der größte Druck der Welt kriegt ihn nicht klein.“

Cena führte aus: „Egal, in welchen Pool wir ihn geworfen haben, er schwimmt nicht nur, er schwimmt allen anderen mehrere Bahnen voraus. Dom Mysterio, wir sind noch lange nicht an dem Punkt, was dieser Junge leisten kann. Er ist unglaublich und wird es für die nächsten 20 Jahre sein - oder so lange, wie er in diesem Geschäft sein möchte. Er wird der berühmteste Mysterio sein“, sagte Cena.

Es klingt wie eine gewagte These angesichts des Ikonenstatus von Papa Rey - aber gewiss ist: „Dirty Dom“ entpuppt sich mehr und mehr als besonderes Phänomen. Und ein Ende seines Aufstiegs ist nicht abzusehen.

Anfangs belächelt, nun bestaunt

Wirkte Dominik bei seinem WWE-Debüt 2019 an der Seite seines Vaters noch etwas blass, kam der Wendepunkt durch seinen „Heel Turn“ zur charismatischen Schurkenfigur als Teil der Gruppierung Judgment Day und die Verwandlung zum schmierigen Widerling, der sich zunächst hinter seiner dominanten Drehbuch-Freundin Rhea Ripley versteckte - und diese dann für die verführerische Liv Morgan betrog.

Dass die Fans die Hassfigur inzwischen wahrhaft liebgewonnen haben, ist spätestens bei WrestleMania offensichtlich geworden. Schon lange vorher allerdings sahen Branchenexperten, was sich bei „Dirty Dom“ zusammenfügt.

Schon vor mehreren Jahren befand Reporter-Guru Dave Meltzer in seinem Wrestling Observer Radio, dass Mysterio dabei sei, sich zu dem von WWE-Vermarktern lang ersehnten lateinamerikanischen Superstar vom Format seines Vaters und des tragisch früh verstorbenen Eddie Guerrero zu entwickeln.

Bekanntermaßen hatte Dominik 2005 - kurz vor Eddies Tod - als Kind seine ersten WWE-Auftritte: In einer skurrilen Story zwischen Rey und Eddie behauptete Guerrero, Dominiks leiblicher „Papi“ zu sein - und die beiden Rivalen kämpften im Ring das Sorgerecht aus.

Nächste größere Story bahnt sich an

Am Montag verteidigte Dominik bei der TV-Show Monday Night RAW den neu gewonnenen Titel gegen Penta, mit Hilfe des aus längerer Verletzungspause zurückgekehrten JD McDonagh.

Die nächste große Story Mysterios scheint eine Fehde mit Judgment-Day-Anführer Balor zu sein, den Mysterio bei WrestleMania übertölpelte - und bei RAW trotz einer vorgeblichen Aussöhnung von Eifersucht auf „Dirty Dom“ zerfressen schien.

Die langsame, aber stetige Heranführung Mysterios an größere Aufgaben geht weiter.