WWE>

WWE-Koloss sollte Mega-Karriere hinlegen - doch dann zerfiel alles

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Wie eine Mega-Karriere platzte

Die Wrestling-Liga WWE hatte gigantische Pläne für den 150-Kilo-Koloss Lars Sullivan. Stattdessen entwickelte sich die Geschichte des Hünen zu einem komplexen Drama - inzwischen ist er völlig von der Bildfläche verschwunden.
Lars Sullivan sollte bei WWE groß auftrumpfen
Lars Sullivan sollte bei WWE groß auftrumpfen
© IMAGO / Depositphotos
Die Wrestling-Liga WWE hatte gigantische Pläne für den 150-Kilo-Koloss Lars Sullivan. Stattdessen entwickelte sich die Geschichte des Hünen zu einem komplexen Drama - inzwischen ist er völlig von der Bildfläche verschwunden.

WWE hatte große Pläne mit ihm. Vielleicht die größten, die sie je mit einem Nachwuchstalent hatten.

{ "placeholderType": "MREC" }

Unter anderem sollte er ein Debüt bei der wichtigsten Show des Jahres geben und vor über 80.000 Zuschauern gegen John Cena antreten, den langjährigen Megastar der Liga.

Stattdessen hat sich die Geschichte von Dylan Miley alias Lars Sullivan zu einem komplexen Drama entwickelt, in dem großen Verletzungspech ebenso eine Rolle spielte wie psychische Probleme und indiskutable Verfehlungen der Vergangenheit.

Anfang 2021 wurde der angeblich 150 Kilo schwere Hüne - der heute 37 Jahre alt wird - von WWE entlassen. Er ist inzwischen völlig von der öffentlichen Bildfläche verschwunden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Lars Sullivan berichtet von fortwährender Angststörung

In einem Gespräch mit dem Portal Fightful erklärte Sullivan nach seinem Aus, dass seine Karriere wegen seiner fortwährenden Probleme mit einer Angststörung zum Scheitern verurteilt gewesen sei. Diese hätten sich im letzten Vertragsjahr 2020 durch den Tod seines Vaters weiter verschlimmert.

Sullivan berichtete, dass er große Schwierigkeiten gehabt hätte, seiner Arbeit nachzukommen, an jedem Tag, an dem er im TV auftreten sollte, hätte er Ess- und Schlafstörungen gehabt.

Er mache WWE keine Vorwürfe, sondern sei im Gegenteil froh über seine Entlassung - und deutete an, dass seine Wrestling-Karriere beendet sei. Tatsächlich hat er seitdem kein Match mehr bestritten, weder bei Konkurrent AEW noch in einer kleineren Liga.

Sullivan sollte bei WrestleMania 35 auf John Cena treffen

Sullivan, geboren am 6. Juli 1988 in der Stadt Westminster in Colorado, war als Wrestling-Fan aufgewachsen (2005 saß er als Fan bei der legendären Show ECW One Night Stand in New York im Publikum) und trat 2013 mit seiner Unterschrift bei WWE in die Fußstapfen seiner Idole.

{ "placeholderType": "MREC" }

Seine Körpermasse, sein Talent als Powerhouse im Ring und sein einzigartiger Look - verursacht durch einen tumorbedingten Riesenwuchs - schienen ihn für eine große Karriere zu prädestinieren.

Auch WWE schürte den Hype früh: „Diese Faust könnte alles verändern“, schrieb Talentvorstand Paul Levesque (Triple H) 2014 bei Twitter unter ein Foto von Sullivans Hand. Eineinhalb Jahre später wurde berichtet, dass Superstar Brock Lesnar (dessen WWE-Karriere inzwischen auch aus pikanten Gründen vom Gleis geraten ist) eine private Trainingseinheit mit Sullivan absolviert haben und hin und weg gewesen sein soll.

Im Frühjahr 2017 debütierte Sullivan im NXT-Kader von WWE, für Anfang 2019 war sein Hauptkader-Debüt geplant, das in einem Match gegen Cena bei WrestleMania 35 im MetLife Stadium bei New York hätte gipfeln sollen. Einen fulminanteren Karriere-Start hätte es kaum geben können - doch alles kam anders.

{ "placeholderType": "MREC" }

Üble Kommentare im Netz

Sullivan erlitt Panikattacken, als er das erste Mal vor größerem Publikum auftreten sollte. Er ließ mehrere „Dark Matches“ platzen - Probeläufe vor Publikum, die aber nicht im TV ausgestrahlt werden -, erschien ohne Rücksprache mit den Ligaverantwortlichen nicht in der Arena. Sullivan übte im Nachhinein Selbstkritik, nannte sein Verhalten „egoistisch“.

Die WWE-Verantwortlichen reagierten damals dennoch mit dem gebotenen Verständnis auf die Situation, der Plan mit Cena wurde verworfen, Sullivan debütierte stattdessen nach WrestleMania mit einer Attacke auf Legende Kurt Angle. Der Plan, Sullivan groß rauszubringen, schien aufgeschoben, aber nicht aufgehoben - ehe die nächste Wendung folgte.

Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Kurz nach seinem Hauptkader-Debüt wurde Sullivan von einer trüben Vergangenheit eingeholt, es sprach sich herum, dass er in jüngeren Jahren üble Kommentare im Internet veröffentlicht hatte - seine Postings waren rassistisch, frauen- und schwulenfeindlich und vieles mehr. Auch über Menschen mit psychischen Problemen machte er sich damals ironischerweise noch lustig.

{ "placeholderType": "MREC" }

WWE verhängte 100.000-Dollar-Strafe

An sich war das damals nicht neu, WWE soll die Angelegenheit damals intern auch sanktioniert haben. Sullivans Debüt bei den größeren Shows verschaffte dem Thema jedoch einen lawinenartigen Aufmerksamkeitsschub, so dass WWE sich zu weiteren Maßnahmen entschloss.

Die Liga verhängte eine 100.000-Dollar-Geldbuße (eine hohe Summe im Verhältnis zum üblichen WWE-Jahresverdienst für Wrestler, die keine Topstars sind) und verordnete ein Sensibilisierungstraining. Grundlage für die Strafe war eine im US-Sport und -Entertainment übliche „Moralklausel“, die Vertragsnehmer auch für rufschädigendes Verhalten in der Vergangenheit haftbar macht.

Sullivan bat öffentlich um Entschuldigung und versicherte, dass sich seine Einstellungen geändert hätten. Obwohl Sullivan Zuspruch von Kollegen bekam - unter anderem erklärte der afroamerikanische Wrestler Titus O’Neal, dass er Sullivans Läuterung für aufrichtig hielt - verringerte sich der Wirbel nur bedingt. Und er verfolgte ihn auch weiter, nachdem eine schwere Knieverletzung ihn 16 Monate lang unfreiwillig aus der Schusslinie nahm.

Comeback schnell wieder abgebrochen

Im Oktober 2020 kehrte Sullivan als Teil des Kaders der Freitagsshow SmackDown zurück. Er wurde erneut begleitet von vielen kritischen und auch hämischen Fan-Kommentaren in den sozialen Medien, wobei auch an die Öffentlichkeit gelangte Details aus Sullivans Privatsphäre eine Rolle spielten - und auch der Vorwurf, bei Instagram einem weiblichen Fan eine übergriffige Nachricht mit einer Frage nach freizügigen Fotos geschickt zu haben.

Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Nach wenigen Wochen wurde Sullivan ohne Erklärung wieder aus den Shows genommen. Sullivan soll zuvor ein weiteres Mal nicht bei einem TV-Taping aufgetaucht sein, berichtete der bekannte Wrestling-Journalist Dave Meltzer im Online-Forum seines Wrestling Observer.

Sullivan stellt die nun erfolgte Entlassung als Trennung im Guten dar. WWE hätte ihn immer gut behandelt, er sei selbst schuld, dass er in seinem „Traumjob“ gescheitert sei.

Neuer Karriere-Plan materialisierte sich nicht

Unmittelbar nach seiner Entlassung gab es Berichte, dass Sullivan eine neue Karriere als echter Kampfsportler im Bare Knuckle Fighting anstrebte. Materialisiert hat es sich nie.

Inzwischen hat sich Sullivans öffentliche Spur fast völlig verloren: Er war zwischenzeitlich aktiv bei der Plattform Cameo, bei der Fans persönliche Videos von Promis bestellen können. Sullivan notierte auf seinem Account, dass er inzwischen „vom Wrestler zum Wohltäter“ sei, ohne es näher auszuführen.

Sein letztes Video veröffentlichte er im November 2023.