Historischer Paukenschlag bei WWE: Der deutsch-russische Shootingstar Ilja Dragunov ist nach langer Verletzungspause zurück, hat sich dabei zum Champion gekrönt - und damit doppelt Geschichte geschrieben.
Historischer deutscher Titel-Hammer bei WWE!
Historischer deutscher WWE-Hammer!
Dragunov gewann in San José bei der TV-Show Friday Night SmackDown den traditionsreichen United States Title von Sami Zayn und ist damit der erste Vertreter seiner beiden Heimatnationen, der einen Titel in einem der beiden WWE-Hauptkader errungen hat.
Der in Moskau geborene und in Dresden aufgewachsene Dragunov reist damit womöglich als Champion zur WWE-Deutschlandtour im Januar, für die der in dieser Woche offiziell fixierte Vorverkauf Ende Oktober beginnen wird.
WWE SmackDown: Ilja Dragunov schreibt Geschichte
Der 32 Jahre alte Dragunov - bürgerlich: Ilja Rukober - wurde im Januar 2019 von WWE verpflichtet, nachdem er zuvor in der deutschen und europäischen Szene mit seinen intensiven und emotional mitreißenden Matches nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte. (Ilja Dragunov im SPORT1-Interview über seine schwierige Kindheit: „Das, was ich im Ring darstelle, ist etwas sehr Reales“)
Er wurde damit auch zum ersten wirklich in Russland geborenen WWE-Wrestler – zuvor waren die zahlreichen „bösen Russen“ der Ligageschichte wie Ivan Koloff, Nikolai Volkoff oder Rusev von anderen Landsmännern gespielt worden.
Der „Unbesiegbar Zar“ etablierte sich bei WWE im mittlerweile abgeschafften Europakader NXT UK und später im US-Aufbaukader NXT. Er führte beide Shows als Champion an, unbestrittenes Highlight war seine schon in Europa gestartete Rivalität mit dem späteren World Champion Gunther (damals: Walter). Die beiden lieferten sich zwei herausragende Duelle um den NXT-UK-Titel, die von Kritikerpapst Dave Meltzer mit dem begehrten Fünf-Sterne-Rating prämiert wurden.
WWE-Legende Shawn Michaels, bei NXT Dragunovs Lehrmeister, hatte schon 2023 im Gespräch mit SPORT1 unterstrichen, wie hoch seine Wertschätzung für Dragunov ist: „Er ist unglaublich begabt - und auf unglaubliche Weise einzigartig.“
In den Fußstapfen zahlreicher Stars und Legenden
Dragunov wurde im Frühjahr 2024 zu SmackDown befördert, wenige Monate später allerdings warf ihn ein Kreuzbandriss zurück. Nun hat er als unangekündigter Gegner Zayns eine „Open Challenge“ des bisherigen Champions angenommen und gemeistert.
Dragunov siegte, indem er Zayn seine Spezialaktionen Torpedo Moscow und H-Bomb verpasste, und schaffte damit seinen nächsten Meilenstein.
Mit dem Gewinn des US Title - einst eingeführt vom Ligenverbund NWA und beim früheren WWE-Rivalen WCW ausgefochten - tritt Dragunov in die Fußstapfen zahlreicher Topstars und Legenden. Der Kreis früherer Titelträger umfasst neben vielen anderen Harley Race, Terry Funk, Ric Flair, Ricky Steamboat, Roddy Piper, Dusty Rhodes, Sting, Steve Austin, Scott Hall, Bill Goldberg, Bret Hart, Eddie Guerrero, John Cena, Seth Rollins und Roman Reigns.
Nach seinem Titelgewinn geriet Dragunov sogleich auch ins Visier des früheren US-Champions Solo Sikoa und dessen Gruppierung The NFTs: Sikoa, der Erzfeind Zayn schon während des Matches abgelenkt hatte, veranlasste hinterher eine Attacke auf Zayn und Dragunov. Den beiden kamen wiederum Rey Fenix und die Wyatt Sicks zu Hilfe, womöglich bereite die Massenkonfrontation die Bühne für die traditionellen „War Games“ bei den Survivor Series am 29. November.
Cody Rhodes vs. Drew McIntyre: Fehde flammt neu auf
Unterdessen fand bei SmackDown auch die Fehde zwischen WWE-Champion Cody Rhodes und Drew McIntyre eine Fortsetzung - wobei sich auch die Meldung bewahrheitete, dass der nach oben strebende Jacob Fatu wegen einer unbekannten Verletzung lange ausfallen wird.
Als Hauptkampf von SmackDown war eigentlich ein Match zwischen Fatu und McIntyre angekündigt, um einen neuen Top-Herausforderer für Rhodes zu küren. Als Fatu einlaufen sollte, schaltete die Kamera stattdessen in den Backstage-Bereich, wo zu sehen war, dass Fatu Opfer eines inszenierten Attentats wurde: Fatu lag unter einem Gerüst eingeklemmt in einer Blutlache - und wird damit offensichtlich für eine Weile aus den Shows geschrieben.
Als Ersatz bot Rhodes McIntyre von sich aus ein Titelmatch an - das Rhodes kurioserweise in seinem Anzug austrug und unzufriedenstellend beendete: Rhodes wurde disqualifiziert, nachdem er sich außerhalb des Rings dazu verleiten ließ, McIntyre mit seinem Titelgürtel niederzustrecken.
Der „American Nightmare“ behielt seinen Titel, das letzte Wort in dieser Rivalität ist aber offensichtlich noch nicht gesprochen.