Das Wrestling-Jahr 2026 könnte mit einer waschechten Sensation beginnen.
WWE ist offenbar dabei, eine Sensation einzufädeln
Fädelt WWE eine Sensation ein?
Die Zeichen mehren sich, dass bei dem traditionsreichen Großevent Wrestle Kingdom am 4. Januar in Tokio ein ebenso besonderes wie bemerkenswertes Match über die Bühne gehen könnte - zwischen einer in den Ruhestand gehenden Legende und einem aktiven WWE-Star.
WWE-Star Nakamura letzter Gegner der Legende Tanahashi?
Es gibt heiße Gerüchte, dass WWE einen alten Bekannten zum Jahreshöhepunkt der japanischen Liga NJPW schicken könnte: Shinsuke Nakamura ist als Gegner für das Abschiedsmatch des in den Ruhestand gehenden Hiroshi Tanahashi im Gespräch, das langjährige Aushängeschild der japanischen Promotion.
Das Spezielle an der Konstellation: Eigentlich sind Gastspiele von WWE-Stars bei NJPW (und umgekehrt) tabu: NJPW kooperiert mit AEW, dem größten nationalen Konkurrenten von WWE, was Crossover-Auftritte von Stars beider Ligen aus politischen Gründen ausschließt.
Nichtsdestotrotz schürte Nakamura am Wochenende bei der WWE-Tour in Japan die Spekulationen, als er diverse bekannte Gesten seines Weggefährten Tanahashi und dessen Standardspruch „Aishitemasu“ („Ich liebe euch!“) zitierte.
Tanahashi heizte die Gerüchteküche weiter an, indem er via Social Media vielsagend reagierte („Hm, ich glaube, ich habe da was gehört“). Auf ähnliche Weise wurde vor Jahren das als ähnlich unwahrscheinlich geltende Tokyo-Dome-Duell zwischen Kenny Omega und dem bis dahin bei WWE aktiven Chris Jericho angebahnt.
Gibt AEW-Boss Tony Khan NJPW grünes Licht?
Der bekannteste Szene-Experte Dave Meltzer berichtet in seinem Wrestling Observer Radio, dass das Thema tatsächlich heiß sei – es gebe hinter den Branchenkulissen jedenfalls „sehr viel Gerede“ dazu.
Von einem „fixen Deal“ geht Meltzer indes noch nicht aus, letztlich hänge alles an einer Übereinkunft zwischen NJPW und AEW, namentlich zwischen Tanahashi - der auch Präsident seiner Liga ist - und AEW-Boss Tony Khan.
Zwar gibt es zwischen AEW und WWE einen mit harten Bandagen und vor allem von WWE-Seite aus aggressiv geführten Konkurrenzkampf. Dennoch hält Meltzer für gut möglich, dass Khan in diesem speziellen Fall grünes Licht gibt - auch wegen der besonderen Geschichte des möglichen Matches.
Der Mythos der „Drei Musketiere“
Der 48 Jahre alte Tanahashi und der drei Jahre jüngere Nakamura begannen im selben Zeitraum um die Jahrtausendwende ihren Aufstieg bei NJPW. Gemeinsam mit Katsuyori Shibata - ebenfalls noch immer aktiv, jetzt bei AEW - bekamen sie den Ehrentitel „The new three Musketeers“.
Die Original-Musketiere - Keiji „The Great Muta“ Muto, Masahiro Chono und der tragisch früh verstorbene Shinya Hashimoto - wurden in den Achtzigern und Neunzigern zu Legenden in Japan. Auch die neue Generation erfüllte die Erwartungen, zu prägenden Figuren zu werden.
Tanahashi hielt achtmal den IWGP Heavyweight Title von NJPW, war viele Jahre lang das „Ace“ der Promotion, genießt unter Japan-Fans einen ähnlichen Ruf wie Shawn Michaels beim WWE-Publikum. Der charismatische Nakamura entwickelte sich derweil zu einem internationalen Phänomen, das schließlich in den USA heimisch wurde.
Tanahashi und Nakamura bestritten eine ganze Reihe großer Matches gegeneinander, das letzte im August 2015, ein halbes Jahr vor Nakamuras Wechsel zu WWE. Für Tanahashi wie für Nakamura könnte sich mit einer Neuauflage nun ein Kreis schließen.
Nakamura war Anfang 2023 schon Teil der Abschiedstournee des Great Muta - damals unter dem Dach von NJPW-Konkurrent NOAH -, auch er selbst befindet sich erklärtermaßen im Herbst seiner Karriere und würde sein Vermächtnis nochmal abrunden. Mit einem großen Match im Tokyo Dome würde er in jedem Fall mehr im Fokus des Geschehens stehen, als es zuletzt bei WWE der Fall war.