Es war die erste Niederlage für Xabi Alonso als Trainer von Bayer Leverkusen in einem Duell mit dem deutschen Rekordmeister. Und was für eine schmerzhafte.
Warum Alonsos Plan diesmal scheiterte
Nach dem 0:3 am Mittwochabend in der Allianz Arena hat die Werkself nur noch minimalste Chancen auf ein Weiterkommen in der UEFA Champions League.
Gleiche Taktik, anderes Ergebnis
Was vor etwas mehr als zwei Wochen im Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern funktionierte, ging am Mittwochabend überhaupt nicht auf.
Denn wie schon beim 0:0 in der BayArena, als die Münchner phasenweise von Leverkusen komplett dominiert wurden, setzte Alonso erneut auf ein 4-4-2 mit zwei „falschen“ Angreifern in der vordersten Linie: Florian Wirtz und Amine Adli (anstelle von Nathan Tella).
In der Ligapartie war dieser taktische Kniff die richtige Entscheidung, weil Leverkusen mehr Ballbesitz hatte und die erste Pressingwelle des FC Bayern umspielen und die Lücken im Mittelfeld ausnutzen wollte.
Folglich waren gerade die Bewegungen von Wirtz im linken Halbraum gegen Joshua Kimmich sowie Dayot Upamecano zielführend. Der Leverkusener Topstar fand regelmäßig Räume im relativ verwaisten Mittelfeld der Bayern und konnte mehrere Gegenspieler beschäftigen.
Es fehlte ein Zielspieler
Am Mittwochabend war alles anders – und das Duell erinnerte eher an die Hinrundenpartie zwischen beiden Teams, welche damals 1:1 endete. In jenem Spiel im September setzte Alonso jedoch auf ein 3-4-2-1 mit Victor Boniface als Zielspieler für lange Bälle.
Ein solcher wäre auch gestern notwendig gewesen. Denn Bayern ließ sich den Ballbesitz eben nicht abluchsen und in eine defensive Rolle drängen.
Bayern als Mannschaft kompakter
Stattdessen kontrollierte Bayern mehrheitlich das Geschehen und stand zudem als Mannschaft im Pressing um einiges kompakter. Auch deshalb sah sich die Werkself dazu veranlasst, über 50 lange Bälle zu spielen – jedoch dieses Mal mit den „kleinen“ Wirtz und Adli in der vordersten Linie.
Eventuell hätte Alonso erwarten können, dass die Bayern vor heimischer Kulisse und unter neuen Vorzeichen anders auftreten würden als vor kurzem in der Liga, als es für den Rekordmeister vor allem darum ging, den Acht-Punkte-Abstand in der Tabelle zu bewahren.
Dämpfer für die Titelhoffnungen
Im Nachhinein ist man natürlich immer ein Stück weit schlauer. Und erstmals war Alonso im Duell mit Vincent Kompany klar im Hintertreffen.
Bislang hatte der Spanier meist einen ausgeklügelten Plan, der zu großen Teilen aufging. Dieses Mal jedoch nicht. Und das mit brutalen Folgen für die Titelhoffnungen in dieser Saison.