Als Jamal Musiala kurz nach der Halbzeitpause im Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg verletzt ausgewechselt werden musste, brachte Vincent Kompany den baldigen Ex-Bayern-Spieler Thomas Müller aufs Feld.
Taktik-Revolution bei Bayern?
Jedoch scheint es eher unwahrscheinlich, dass der 35-Jährige am Dienstagabend im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Inter Mailand (ab 21 Uhr im LIVETICKER) in der Startelf stehen wird. Müller hat nicht mehr unbedingt die Beine, um lange in einem solchen Spiel mithalten zu können.
Das wirft die Frage auf, wer anders als Müller für Musiala einspringen könnte. Eine Option ist Leroy Sané, der die Position auf der Zehn im 4-2-3-1 durchaus ausfüllen kann. Infolgedessen würden Serge Gnabry und Michael Olise auf den Außenbahnen agieren.
Da auch Kingsley Coman ausfällt, hätte Kompany jedoch keine klare Alternative fürs offensive Mittelfeld auf der Bank. Die wahrscheinlichste Einwechseloption wäre in diesem Szenario noch Raphaël Guerreiro.
Champions League: Sané könnte Musiala ersetzen
Für Sané spricht, dass er sich ähnlich wie Musiala in den Zwischenräumen der gegnerischen Formation gut bewegen und Bälle verarbeiten kann. Gegen das zentrale Mittelfeld von Inter – unter anderem mit den Ex-Bundesliga-Profis Hakan Çalhanoğlu und Henrikh Mkhitaryan – sollte Bayern einen klaren Tempovorteil haben.
Die Mailänder definieren sich gerade in der Champions League über kluge Raumbesetzung, mit der sie ein paar Schwächen in puncto Dynamik wettmachen.
Doch auch eine kleine Taktik-Revolution ist denkbar: Kompany könnte also die Grundformation umstellen – auf ein 4-3-3 etwa. In diesem Fall würden Olise sowie Sané oder Gnabry auf den Außenbahnen spielen und von dort ein bisschen weiter einrücken.
Umstellung mit Goretzka als hohe Acht?
Der hohe Achter wäre Leon Goretzka, der natürlich kein Spieler für enge Zwischenlinienräume ist, aber einer für die zweite Angriffswelle vorm und im Strafraum. In Eins-gegen-Eins-Duellen mit Çalhanoğlu zum Beispiel könnte sich Goretzka sicherlich hier und da Abschlusspositionen erarbeiten.
Natürlich würde eine Umstellung auf ein 4-3-3 die Ballbesitzstruktur des FC Bayern ein deutliches Stück verändern. Denkbar wäre noch, dass Guerreiro als nomineller Linksverteidiger aufgeboten wird, aber bei eigenem Ballbesitz weit nach vorn schiebt und quasi temporär als dritter offensiver Mittelfeldspieler neben Sané und Olise fungiert.
Durch den zusätzlichen Zentrumsspieler im 4-3-3 – neben Goretzka und Joshua Kimmich käme aktuell am ehesten João Palhinha infrage – würde es schließlich etwas mehr Absicherung vor den Innenverteidigern geben.
Allerdings hat Kompany von einschneidenden taktischen Veränderungen in der jüngeren Vergangenheit abgesehen. So könnte es also sehr gut sein, dass der Cheftrainer auf eine simple Lösung, wie zum Beispiel Sané auf der Zehn, setzen wird.