Die Freude bei Laura Siegemund nach ihrem überraschenden Viertelfinaleinzug beim Traditionsturnier in Wimbledon war riesig - doch von einer positiven Begleiterscheinung hatte die deutsche Tennis-Hoffnung keinen blassen Schimmer.
Davon wusste Siegemund gar nichts
Nach dem souveränen 6:3, 6:2 gegen die Argentinierin Solana Sierra wurde Siegemund im On-Court-Interview gefragt, ob sie denn wüsste, was der „Last 8 Club“ bedeutet.
Siegemund darf ihr Leben lang nach Wimbledon
„Ne, ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es etwas Elitäres ist“, sagte die überglückliche Siegemund bei Amazon Prime.
Reporter Moritz Lang erklärte: „Für immer Zutritt auf die Anlage, immer zwei Tickets.“ Lang war sich zwar nicht zu 100 Prozent sicher, ob das stimme, aber immerhin habe ihm Ex-Profi Patrik Kühnen - 1993 Halbfinalist in London - das so erklärt.
„Krass! Bei solchen Sachen bin ich komplett raus“, gab sich Siegemund überrascht und begann zu lachen: „Das ist ja schön, solche Sachen nimmt einem keiner mehr“, freute sich die deutsche Wimbledon-Überraschung, die inzwischen 400.000 Pfund Preisgeld (etwa 463.000 Euro) sicher hat.
Das hat es mit dem „Last 8 Club“ auf sich
Den „Last 8 Club“ gibt es wirklich - ein kleiner, unauffälliger, aber gemütlicher Raum auf der Anlage von Wimbledon.
Die Idee hatte Buzzer Hadingham 1986. Der frühere Chairman des All England Clubs wollte damit besondere Leistungen würdigen, die eben nur nicht ganz zum Triumph gereicht hatten.
Nur wer im Einzel mindestens das Viertelfinale erreicht hat oder das Halbfinale im Doppel, kann hier Mitglied werden. Diesen Meilenstein hat Siegemund nun erreicht. Im Viertelfinale wartet mit der Weltranglistenersten Aryna Sabalenka allerdings ein echter Brocken auf die Deutsche.