Ein spitzer Freudenschrei hallte über den Platz, dann schlug Zeynep Sönmez die Hände vor dem Gesicht zusammen und sank zu Boden. Freudentränen kullerten über das Gesicht der 23-Jährigen während um sie herum immer wieder der Schlachtruf „Türkiye, Türkiye“ erklang, den man sonst meist aus dem Fußballstadion kennt.
Türkisches Märchen in Wimbledon
Völlig überraschend hatte die Türkin ihre Gegnerin Xinyu Wang mit 7:5 und 7:5 besiegt - und in diesem Moment Wimbledon- und Tennis-Geschichte geschrieben!
Nie zuvor war es einer Türkin in der Open Era gelungen, in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers einzuziehen.
Zuvor war dies bislang nur Bahtiye Musluoglu gelungen. Diese hatte im Jahr 1950 die dritte Runde bei den French Open erreicht.
Vor dem Triumph gegen die Weltranglisten-32. aus China konnte Sönmez bereits in Runde eins die deutlich stärker eingeschätzte Jaqueline Cristian aus Rumänien mit 7:6 und 6:3 bezwingen. Es war ihr erster Sieg überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier. (Wimbledon 2025 täglich im LIVETICKER)
„Es ist mir eine große Ehre, die erste türkische Frau zu sein, die ein Einzel in Wimbledon gewinnt“, hatte Sönmez nach ihrem ersten Coup bereits geschwärmt. Nun setzte sie nochmal einen drauf.
Geht das Wimbledon-Märchen weiter?
Sönmez wird in der dritten Runde auf die Nummer 17 der Welt, Ekaterina Alexandrova, treffen.
Natürlich wird die türkische Tennishoffnung auch dann wieder in der Underdog-Rolle sein, jedoch liegt ihr diese offenbar prächtig.
Ihren Bekanntheitsgrad hat Sönmez jedenfalls in Windeseile erhöht. Auf der Erfolgswelle schwebend, ist die Newcomerin womöglich noch für die ein oder andere Überraschung gut.