Jannik Sinner ist auf erstaunliche Weise ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen. Die Nummer eins der Tenniswelt profitierte von der Aufgabe seines Gegners Grigor Dimitrov im dritten Satz. Zu diesem Zeitpunkt lag der Italiener nach Sätzen mit 0:2 zurück.
2:0 gegen Sinner - und dann Albtraum
Beim Stand von 2:2 im dritten Satz verzog Dimitrov plötzlich bei einem Aufschlag schmerzverzerrt das Gesicht und fasste sich an die Brust. Auch Ikone Roger Federer in der Royal Box schaute entsetzt.
Dimitrov ließ sich auf seinem Stuhl behandeln, schüttelte den Kopf und verschwand für ein Medical Timeout in den Katakomben.
Als er zurückkam, wurde klar: Er konnte die Partie nicht fortsetzen. Ein Albtraum für den Bulgaren, der einer Sensation so nah war.
Mit Tränen in den Augen ließ die Nummer 21 der Welt seinen Gegner wissen, dass er aufgeben musste. Wegen seiner Verletzung konnte er dem Schiedsrichter kaum noch die Hand reichen. Kurz vergrub der 34-Jährige noch das Gesicht in seinem Handtuch, ehe er den Platz verließ.
Sehr fair: Sinner findet emotionale Worte
Zuvor hatte sich auch Sinner wegen Problemen am Arm behandeln lassen. Doch anders als sein Gegner konnte er durchhalten.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, erklärte Sinner nach der Partie: „Er ist ein unglaublicher Spieler, das haben wir heute alle gesehen. Er hatte so viel Pech in den letzten Jahren.“
Wie so häufig gab sich der Weltranglistenerste sehr fair. Dimitrov verdiene den Einzug in die nächste Runde, meinte er: „In erster Linie wünsche ich ihm eine schnelle Genesung.“
Sinner weiter: „Ich sehe das überhaupt nicht als Sieg. Es ist ein sehr unglücklicher Moment. Es ist nicht das Ende, das wir sehen wollten.“
Dimitrow hatte bereits bei den vergangenen vier Major-Turnieren aufgegeben. Sinner trifft in der Runde der besten acht nun auf den US-Amerikaner Ben Shelton.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)