Grand Slams>

"Dann ist Zverev zehn Klassen besser als alle anderen - außer Alcaraz und Sinner"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

„Dann ist Zverev zehn Klassen besser“

Ist für Alexander Zverev bei den US Open der Grand-Slam-Titel drin? Die aktuelle spielerische Form des Deutschen finden Andrea Petkovic und Boris Becker in jedem Fall bemerkenswert.
Boris Becker spricht über die Rivalität von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz. Für die deutsche Tennislegende gibt es ein Duell der Vergangenheit, dass den beiden Youngsters ähnelt.
Ist für Alexander Zverev bei den US Open der Grand-Slam-Titel drin? Die aktuelle spielerische Form des Deutschen finden Andrea Petkovic und Boris Becker in jedem Fall bemerkenswert.

Ende Juni erlebte Alexander Zverev in Wimbledon ein absolutes Debakel. Der beste deutsche Tennisspieler schied beim Grand-Slam-Turnier in der britischen Hauptstadt in der ersten Runde aus. Im Anschluss berichtete der 28-Jährige von psychischen Problemen, zog sich zurück und arbeitete in der Tennisakademie von Toni Nadal - Rafaels Onkel - daran, seine Probleme zu beheben.

{ "placeholderType": "MREC" }

Knapp zwei Monate später steht für den Deutschen der letzte Grand Slam des Jahres vor der Tür. Vor Beginn der US Open (US Open 2025 täglich im LIVETICKER) haben Tennis-Legende Boris Becker und Ex-Spielerin Andrea Petkovic in ihrem Podcast „Becker Petkovic“ die Situation von Zverev analysiert.

Bei den zurückliegenden ATP-Turnieren in Toronto und Cincinnati konnte dabei vor allem Petkovic bereits signifikante Veränderungen erkennen.

Petkovic lobt Entwicklung bei Zverev

„In Toronto hat man zwei Sascha Zverevs auf dem Platz gesehen. Der neue und der alte – und die haben miteinander gekämpft. Es war so ein bisschen wie Faust und Mephisto. Der gute und der böse Sascha kämpfen miteinander“, erklärte die Ex-Sportlerin.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Du hast das aggressive Spiel aufblitzen sehen, die Vorhand war eine absolute Fackel. Und manchmal ist die Vorhand direkt an den Zaun geflogen, weil der letzte Zweifel vom alten Sascha mit ihm auf dem Platz war. Soll ich wirklich draufgehen – oder doch nicht? Soll ich wirklich ans Netz gehen – oder doch nicht?“

Doch bereits in Cincinnati hat sich das laut Petkovic geändert: „Da hat man wirklich den neuen Sascha übernehmen sehen. Er war überzeugt davon, dass das aggressive Spiel gut ist“, so die 37-Jährige.

Zverev beeindruckt mit seiner Härte

So habe sie in den Matches gegen Ben Shelton und Brandon Nakashima den „besten“ Zverev in diesem Jahr gesehen: „Das ist das krass bei Sascha. Wenn er so spielt, dann sieht er gleich 20 Klassen besser aus. Es sah wirklich so aus, als könnte Shelton mit Glück zwei Spiele pro Satz machen – so gut ist er dann.“

Was Petkovic derweil noch mehr beeindruckte: „Es ist unglaublich, wie tough er ist. Er hatte richtige körperliche Probleme gegen Ben Shelton. Sein Puls war gefühlt bei 2000, der Arzt musste rauskommen. Ich habe noch nie gesehen, dass Sascha Zverev einen Arzt auf den Platz gerufen hat. Da muss er schon komplett in den Seilen hängen, dass er sich die Blöße gibt, jemanden auf den Platz zu rufen.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Und weiter: „Es ging ihm wirklich überhaupt nicht gut. Der Puls war hoch, er konnte nicht atmen. Er hat ständig gesagt, er kriegt keinen Sauerstoff. Und trotzdem hat er so gut gespielt. Wir vergessen manchmal zu erwähnen, wie tough und wie schmerzresilient er ist.“

Becker glaubt an Grand-Slam-Titel

Eine Aussage, der auch Boris Becker beipflichten konnte: „Das ist ein wichtiger Punkt, den wir oft vergessen. Der Junge hat Diabetes. Als Sieben-, Achtjähriger hat er vom Arzt gesagt bekommen: ‚Leistungssport? Nie im Leben!‘ Jetzt ist er einer der besten Spieler der Welt seit fast einem Jahrzehnt und klopft an die Tür für einen Grand-Slam-Sieg. Dass das so weit gekommen ist, ist fast das achte Weltwunder“, so der sechsmalige Grand-Slam-Sieger.

„Für Diabetiker ist die Hitze von Cincinnati und die hohe Luftfeuchtigkeit Gift. Er gibt sich ja im Match immer diese Spritzen – dass das überhaupt geht und wir das als normal ansehen, ist außergewöhnlich“, so Becker.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Ich bewundere ihn dafür und meine Hoffnung ist noch da. Ich glaube nach wie vor, dass er am Ende seiner Karriere irgendwo, irgendwann ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Weil er das verdient hat, weil er ein harter Junge ist, sich wirklich quält und über Grenzen geht, wo die meisten schon längst aufgeben würden.“

Nächste Chance bei den US Open

Mit den US Open steht die nächste Chance auf einen Grand-Slam-Titel direkt vor der Tür. Beim Blick auf die Auslosung sehen sowohl Petkovic als auch Becker für Zverev gute Chancen – wenn es beim neuen, modernen, aggressiven und optimistischen Zverev bleibt.

„Vielleicht war die Erstrundenniederlage in Wimbledon der Segen im Fluch, weil ihm das einen Ruck gegeben hat“, meint Petkovic: „Wenn er den neuen Zverev zulässt, dann ist alles möglich.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Aus Sicht der früheren Top-10-Spielerin schwebt ein Zverev in Bestform meilenweit über (fast) allen Konkurrenten: „Wenn er so gut spielt wie in Cincinnati, ist er einfach gleich zehn Klassen besser als alle anderen - außer Alcaraz und Sinner.“