Daniil Medvedev hat mit seinem Verhalten in der ersten Runde der US Open für viel Aufsehen und Kritik gesorgt. Nachdem ein Fotograf nach dem ersten Matchball seines Gegners Benjamin Bonzi über das Feld gelaufen war, verlor der Russe aufgrund der folgenden Schiedsrichterentscheidung die Fassung und provozierte diesen heftig.
US Open 2025: Becker reagiert auf Medvedev-Ausraster
„Er braucht professionelle Hilfe“
Nun hat sich auch Boris Becker zu dem Eklat geäußert. „Wir nennen so etwas einen öffentlichen Zusammenbruch. Ich denke, er braucht professionelle Hilfe“, kommentierte die deutsche Tennis-Ikone die Vorfälle auf X.
Medvedev hingegen findet, er habe „nichts Schlimmes gemacht“, was er nach der Niederlage gegen Bonzi betonte. Seine Sanktion kann der 29-Jährige bereits erahnen: „Meine Geldstrafe wird hoch genug sein. Wenn ich rede, bekomme ich große Schwierigkeiten. Also rede ich nicht.“
Medvedev verliert Krimi gegen Bonzi
Medvedev, Turniersieger von 2021 und für Ausraster bekannt, hätte gegen Bonzi fast ein irrwitziges Comeback hingelegt. Bonzi servierte im dritten Satz zum Sieg und hatte Matchball, als es völlig kurios wurde.
Nach einem Aufschlag ins Netz lief ein Fotograf auf den Platz, Schiedsrichter Allensworth sprach Bonzi daraufhin erneut einen ersten Aufschlag zu.
Medvedev verlor die Fassung, stachelte das buhende Publikum an und redete lautstark auf Allensworth ein. Dabei fragte er den Schiedsrichter unter anderem, ob dieser „ein Mann“ sei und schimpfte in die Kamera: „Leute, er will gehen, er wird pro Spiel bezahlt, nicht pro Stunde.“
„So etwas habe ich noch nie erlebt“
Medvedev brüllte zudem: „Reilly Opelka hat’s gesagt!“ - der US-Amerikaner Opelka, am Montag (Ortszeit) in der ersten Runde gegen Carlos Alcaraz gefordert, hatte Allensworth in Dallas im Februar als „schlechtesten Schiedsrichter überhaupt“ bezeichnet. Es folgten minutenlange Buhrufe der Zuschauer, wodurch das Match unterbrochen blieb - nach der Wiederaufnahme verlor Bonzi dann die Kontrolle über das Spiel.
Medvedev, der immer wieder mit den Händen ein Herz für die Zuschauer formte, kam angefeuert vom Publikum zurück, musste sich in einem spannenden fünften Satz aber dennoch geschlagen geben - und zerschmetterte nach dem 3:6, 5:7, 7:6 (7:5), 6:0, 4:6 seinen Schläger an seiner Spielerbank. Nach einem kurzen Sitzstreit verließ er das Louis Armstrong Stadium - ausgerechnet mitten im Sieger-Interview von Bonzi. Der finale Akt eines wahnwitzigen Schauspiels.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Bonzi, der Medvedev zuletzt auch in der ersten Runde von Wimbledon besiegt hatte: „Ich habe einige neue Fans gewonnen, aber auch einige Anti-Fans. Danke für die Buhrufe.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)