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Mit 19 Jahren schwang er sich plötzlich zum Giganten auf

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Als der Stern einer Ikone aufging

Heute vor 35 Jahren vollendete der junge Pete Sampras bei den US Open 1990 einen damals sensationellen Triumphzug. Er entwickelte sich zum erfolgreichsten Spieler der Zeit vor Federer, Nadal und Djokovic.
Pete Sampras nach dem Gewinn der US Open 1990
Pete Sampras nach dem Gewinn der US Open 1990
© IMAGO / Globe Entertainment
Heute vor 35 Jahren vollendete der junge Pete Sampras bei den US Open 1990 einen damals sensationellen Triumphzug. Er entwickelte sich zum erfolgreichsten Spieler der Zeit vor Federer, Nadal und Djokovic.

Zu Beginn der US Open 1990 ahnte noch niemand, dass er dort den Startschuss für eine große Karriere erleben würde - und den ersten Höhepunkt einer legendären Tennis-Rivalität.

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Pete Sampras, damals 19 Jahre alt, kam seinerzeit als relativ unbeschriebenes Blatt nach Flushing Meadows. Als Nummer 61 der Weltrangliste hatte der griechischstämmige US-Amerikaner die Saison begonnen und sich dabei mit zwei Turniersiegen in Philadelphia und Manchester in die Top 20 vorgearbeitet.

Eine Achtelfinal-Teilnahme in New York im Jahr zuvor und eine weitere in Melbourne Anfang 1990 waren seine bis dato besten Ergebnisse bei Grand Slams. In Wimbledon derweil: Erstrunden-Aus gegen einen gewissen Christo van Rensburg aus Südafrika.

Dass Sampras auch auf der großen Bühne bestehen würde, musste er erst noch beweisen. Er bewies es. Und wie.

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Pete Sampras beendete unglaubliche Serie von Ivan Lendl

Der an 12 gesetzte Youngster spielte sich zunächst mit drei souveränen Drei-Satz-Siegen ins Achtelfinale, wo er mit dem Österreicher Thomas Muster das erste größere Kaliber aus dem Weg räumte.

Die Sensation gelang Sampras dann im Viertelfinale: In fünf Sätzen rang er den großen Ivan Lendl nieder. Der Tscheche war zuvor neun Jahre in Folge Finalist in New York - wurde nun aber von dem aufstrebenden Allrounder mit dem wuchtigen und gleichzeitig meisterhaft präzisen Aufschlag kalt erwischt.

Ein weiterer Sieg über eine lebende Legende - John McEnroe - sicherte Sampras das Final-Ticket. Und den Fans am 9. September 1990 ein geschichtsträchtiges Duell zweier junger Giganten: Sampras und Andre Agassi.

Andre Agassi im Finale fast chancenlos

Der ein Jahr ältere US-Landsmann von Sampras, im Halbfinale siegreich gegen Boris Becker, ging damals als Favorit in das Match: Trotz seines jungen Alters hatte das langhaarige Ausnahmetalent aus Las Vegas schon drei Major-Halbfinals und ein Endspiel hinter sich. Und: Er hatte Sampras im ersten Aufeinandertreffen in Rom ein Jahr zuvor vernichtend geschlagen - mit 6:2, 6:1.

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Return-Spezialist Agassi musste jedoch schnell erkennen, dass Sampras innerhalb kurzer Zeit einen spielerischen Quantensprung hingelegt hatte: Die Variabilität und Genauigkeit seines Aufschlagspiels, das aggressive und effektive Serve and Volley von Sampras ließen Agassi nie richtig ins Match kommen.

6:4, 6:3, 6:2 hieß es am Ende für Sampras. „Wenn jemand es schafft, mit 190 km/h zu servieren und dabei die Linie zu treffen, gibt es nicht viel, was man dagegen machen kann“, kommentierte Agassi seine Niederlage gegen den Mann, der als „Pistol Pete“ zur Legende werden sollte.

Ein neuer Dominator hatte die Tennis-Bühne betreten - wie sich auch in den darauffolgenden Jahren bestätigte.

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Rekordchamp vor den „Big 3″

Sampras’ wuchtiges Spiel trug ihn bis 2002 zu einer neuen Bestmarke von 14 Grand-Slam-Erfolgen (5x US Open, 7x Wimbledon, 2x Melbourne): Er übertrumpfte damit den bis dahin amtierenden Rekordhalter Roy Emerson (12) sowie Björn Borg und sein Idol Rod Laver (je 11).

Die neue Bestmarke von Sampras würde Generationen überdauern, schien es damals - bis Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic kamen. Djokovic, obwohl ein anderer Spielertyp, hat Sampras als Inspiration bezeichnet: „Ich habe es bewundert, wie er mit Drucksituationen umgegangen ist. Dass er sein bestes Tennis gespielt hat, wenn er es am dringendsten gebraucht hat. Er hat dann immer sein erstes Service getroffen, immer seine Nerven behalten.”

Der US-Open-Titel 2002 - mit einem erneuten Finalsieg gegen den mittlerweile kahlen Agassi - sollte Sampras‘ letzter sein. Ohne seinen Rücktritt offiziell anzukündigen, bestritt er ein Jahr lang kein Spiel mehr und machte seine Karriere-Ende erst mit den Nichtantritt in New York 2003 öffentlich.

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Legende meidet die Öffentlichkeit meist

Mit 31 Jahren bestritt Sampras vergleichsweise früh sein finales Match, der Abstand zu den länger aktiven Federer, Nadal und Djokovic wäre heute wohl deutlich geringer, wenn Sampras weitergemacht hätte.

Der inzwischen 54-Jährige lebt heute mit seiner Frau, der früheren Hollywood-Schauspielerin Bridgette Wilson-Sampras, im kalifornischen Lake Sherwood und verfolgt diverse Geschäftsprojekte. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder.

Der schon als Aktiver eher introvertierte Sampras hat sich aus der großen Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.