Auch rund zwei Wochen nach dem spektakulären Weltcup-Finale am Holmenkollen kreisen Lou Jeanmonnot ständig „Gedanken und Erinnerungen an das letzte Rennen“ durch den Kopf. Das hat die französische Biathletin bei Le Dauphiné Libéré gestanden.
Drama um Preuß-Rivalin hallt nach
Der 26-Jährigen falle es noch schwer, die sozialen Netzwerke zu öffnen. „Ich habe noch keinen neutralen Blickwinkel auf das Thema“, sagte Jeanmonnot, die von vielen Menschen auf das dramatische Finale angesprochen werde.
„Selbst wenn ich damit klarkomme, gibt es immer noch etwa zehn Leute pro Tag, die mich daran erinnern. Wenn die Leute weiterziehen, wird mir das auch helfen“, so Jeanmonnot. Ihre Hoffnung: „Wenn ich im Urlaub war, werde ich den nötigen Abstand haben, um all die guten Dinge zu würdigen, die in dieser Saison erreicht wurden.“

„Die Erfahrungen werden mir enorm helfen“
Jeanmonnot und ihre Konkurrentin Franziska Preuß waren beim finalen Massenstart in Oslo kurz vor dem Ziel nebeneinander in eine Kurve gefahren. Dabei stolperte die Französin über ihren eigenen Stock und stürzte in den Schnee. Preuß sicherte sich damit zum ersten Mal in ihrer Karriere den Gesamtweltcup.
In Erinnerung sind die Szenen direkt nach dem Zieleinlauf. Preuß war direkt auf Jeanmonnot zugegangen, beide hatten Tränen vergossen.
Schuld an dem bitteren Malheur gab Jeanmonnot der Deutschen von Anfang an nicht. Sie versucht vielmehr, positive Energie aus ihrem Winter zu ziehen. „Es hat zwei Ziele gegeben: den Gesamtweltcup und die WM. Nächstes Jahr werden es die Große Kristallkugel und Olympia sein. Es gibt andere Herausforderungen und wieder einen anderen Druck“, erklärte Jeanmonnot.
„Aber die Erfahrungen, die ich in diesem Winter gesammelt habe, gerade was die Renneinteilung angeht“, erzählte Jeanmonnot, „werden mir enorm helfen.“